Kompletten Geschäftsbericht 2015
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WIRTSCHAFTSBERICHT
Das Finanzmanagement des MLP Konzerns erfolgt über ein zentrales Treasury in Zusammenarbeit mit den Bereichen Controlling und Risikomanagement. Unser übergeordnetes Ziel hierbei ist es, die Liquidität des Konzerns jederzeitig zu sichern, die Risiken im Bereich der Finanzinstrumente zu kontrollieren und das konzernweite Cash-Management zu optimieren. Wir setzen dazu eine rollierende Liquiditätsplanung mit einem Zeithorizont von 15 bis 18 Monaten ein.
Keine Verbindlichkeiten oder Forderungen in Fremdwährung
Im Berichtszeitraum bestanden keine wesentlichen Verbindlichkeiten oder Forderungen in Fremdwährungen, da wir nahezu 100 % der Gesamterträge im Euro-Raum erwirtschaften. Darum besteht für uns auch nicht die Notwendigkeit, eine Absicherung von Nettopositionen in Fremdwährungen durch Sicherungsinstrumente durchzuführen. Angaben zu finanzwirtschaftlichen Risiken finden sich im Konzernanhang im Kapitel „Finanzrisikomanagement“.
Für die kommenden Jahre erwartet MLP in der heutigen Konzernstruktur einen erhöhten Kapitalbedarf durch die veränderte Eigenmitteldefinition sowie die erhöhten Anforderungen gemäß Basel III.
Eigenkapitalquote bei 19,7 %
Die Eigenkapitalausstattung und Liquidität des Konzerns sind weiterhin gut. Das Eigenkapital lag zum Bilanzstichtag mit 383,6 Mio. € (385,8 Mio. €) auf dem Niveau des Vorjahres. Wesentlichen Einfluss hierauf hatte das Konzernergebnis des Geschäftsjahrs 2016 in Höhe von 14,7 Mio. €. Ein gegenläufiger Effekt ergab sich durch die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 13,1 Mio. €. Die Eigenkapitalquote verringerte sich aufgrund der höheren Bilanzsumme von 22,0 % auf 19,7 %. Die aufsichtsrechtliche Eigenmittelquote lag zum Bilanzstichtag bei 14,2 % (14,3 %).
Zur Finanzierung des Konzerns setzen wir derzeit keine Fremdmittel in Form von Wertpapieremissionen oder der Vergabe von Schuldscheindarlehen ein. Unsere langfristigen Vermögenswerte sind durch langfristige Verbindlichkeiten finanziert. Weitere Refinanzierungsmittel bilden die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten aus dem Bankgeschäft, die uns grundsätzlich auch längerfristig zur Verfügung stehen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten aus dem Bankgeschäft in Höhe von insgesamt 1.308,8 Mio. € (1.125,7 Mio. €) bestehen im Wesentlichen aus Kundeneinlagen, die keine Finanzierungsfunktion für den Konzern haben. Diesen Verbindlichkeiten stehen als Gegenposten auf der Aktivseite der Bilanz Forderungen gegen Kunden und Kreditinstitute aus dem Bankgeschäft in Höhe von 1.217,5 Mio. € (1.143,0 Mio. €) gegenüber.
Die Rückstellungen haben mit einem Anteil an der Bilanzsumme von lediglich 4,7 % (4,9 %) keine wesentliche Finanzierungsfunktion im Konzern. Die anderen Verbindlichkeiten erhöhten sich zum Bilanzstichtag auf 146,9 Mio. € (140,2 Mio. €). Die kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich auf 143,1 Mio. € (137,2 Mio. €). Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Verbindlichkeiten aus dem operativen Geschäft. Den kurzfristigen Verbindlichkeiten stehen auf der Aktivseite Zahlungsmittel in Höhe von 184,8 Mio. € (77,5 Mio. €) gegenüber, die einen vorübergehend erhöhten Stand an Bundesbankguthaben reflektieren sowie Finanzanlagen in Höhe von 162,3 Mio. € (147,9 Mio. €) und kurzfristige andere Vermögenswerte in Höhe von 109,4 Mio. € (99,3 Mio. €).
Am Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 bestanden finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von 15,8 Mio. € (14,5 Mio. €). Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Verpflichtungen aus der Anmietung unserer Geschäftsstellen sowie aus dem Leasing für Kraftfahrzeuge und Büromaschinen. Bis zum Jahr 2022 können sich daraus Verpflichtungen in Höhe von insgesamt 70,9 Mio. € (70,4 Mio. €) ergeben.
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit erhöhte sich auf 144,7 Mio. € gegenüber 58,8 Mio. € im Vergleichszeitraum. Wesentliche Zahlungsströme ergeben sich dabei aus dem Einlagengeschäft mit unseren Kunden und aus der Anlage dieser Gelder.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit hat sich von –18,0 Mio. € auf –41,3 Mio. € verändert. Im Berichtszeitraum wurden mehr Neuinvestitionen in Finanzanlagen getätigt als im Vorjahreszeitraum.
In Mio. € | 2016 | 2015 |
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode | 94,5 | 72,1 |
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 144,7 | 58,8 |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -41,3 | -18,0 |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -13,1 | -18,3 |
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands | 90,3 | 22,4 |
Finanzmittelbestand am Ende der Periode | 184,8 | 94,5 |
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 stehen dem MLP Konzern liquide Mittel in Höhe von rund 265,0 Mio. € zur Verfügung. Die Liquiditätsausstattung ist damit nach wie vor gut. Für den MLP Konzern stehen ausreichende Liquiditätsreserven zur Verfügung. Neben den liquiden Mitteln bestehen auch noch freie Kreditlinien. Der MLP Konzern war im Jahr 2016 jederzeit in der Lage, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
MLP finanziert Investitionen in der Regel aus dem Cashflow. Das Gesamtinvestitionsvolumen in Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen ist im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 18,4 Mio. € (12,8 Mio. €) angestiegen. Der Anstieg begründet sich im Wesentlichen durch höhere Investitionen in vertriebsunterstützende IT-Systeme und Software.
Alle Angaben in Mio. € | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 |
Immaterielle Vermögenswerte | 13,7 | 7,9 | 8,9 | 19,5 | 7,8 |
Geschäfts- oder Firmenwert | – | – | – | – | – |
Software (selbst erstellt) | 0,3 | 0,4 | 0,4 | 0,4 | 0,4 |
Software (erworben) | 2,5 | 0,4 | 1,1 | 0,6 | 0,4 |
Übrige immaterielle Vermögenswerte | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 11,0 | 7,1 | 7,4 | 18,5 | 7,0 |
Sachanlagen | 4,7 | 4,8 | 6,6 | 2,9 | 6,7 |
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | 0,5 | 0,7 | 0,4 | 0,4 | 0,4 |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3,0 | 3,1 | 4,2 | 1,8 | 5,4 |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 1,2 | 1,0 | 2,0 | 0,8 | 0,9 |
Gesamtinvestitionen | 18,4 | 12,8 | 15,4 | 22,5 | 14,5 |
Der deutlich überwiegende Teil der Investitionen wurde mit 16,6 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr im Segment Finanzdienstleistungen getätigt. Hierbei handelt es sich um Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung und zum wesentlichen Teil in vertriebsunterstützende IT-Systeme. Sie tragen zur kontinuierlichen Verbesserung der Beratungsunterstützung und des Kundenservices bei. Neben diesen aktivierbaren Investitionen wenden wir für diese Projekte weitere investive Mittel auf, die als Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten sind. Im Segment FERI lagen die Investitionen bei 0,6 Mio. €. Hier haben wir sowohl in Betriebs- und Geschäftsausstattung wie in IT investiert. Im Segment DOMCURA haben wir 0,7 Mio. € investiert, insbesondere in Betriebs- und Geschäftsausstattung und in IT.
Gesamtinvestitionen | Veränderung in % | ||
Alle Angaben in Mio. € | 2016 | 2015 | |
Finanzdienstleistungen | 16,6 | 11,2 | 48,2% |
FERI | 0,6 | 0,8 | -25,0% |
DOMCURA | 0,7 | 0,5 | 40,0% |
Holding | 0,3 | 0,3 | 0,0% |
Summe | 18,4 | 12,8 | 43,8% |