WIRTSCHAFTSBERICHT

Finanzlage

 

Ziele des Finanzmanagements

Das Finanzmanagement des MLP Konzerns erfolgt über ein zentrales Treasury in Zusammenarbeit mit den Bereichen Controlling und Risikomanagement. Unser übergeordnetes Ziel hierbei ist es, die Liquidität des Konzerns jederzeit zu sichern, die Risiken im Bereich der Finanzinstrumente zu kontrollieren und das konzernweite Cash-Management zu optimieren. Wir setzen dazu eine rollierende Liquiditätsplanung mit einem Zeithorizont von 15 bis 18 Monaten ein.
 

Keine Verbindlichkeiten oder Forderungen in Fremdwährung

Im Berichtszeitraum bestanden keine wesentlichen Verbindlichkeiten oder Forderungen in Fremdwährungen, da wir nahezu 100 % der Gesamterträge im Euro-Raum erwirtschaften. Darum besteht für uns auch nicht die Notwendigkeit, eine Absicherung von Nettopositionen in Fremdwährungen durch Sicherungsinstrumente durchzuführen. Angaben zu finanzwirtschaftlichen Risiken finden sich im Konzernanhang im Kapitel „Finanzrisikomanagement“.

 

Finanzierungsanalyse

Eigenkapitalquote bei 15,6 %

Die Eigenkapitalausstattung und Liquidität des Konzerns sind weiterhin gut. Das Eigenkapital lag zum Bilanzstichtag mit 437,6 Mio. € (424,8 Mio. €) über dem Niveau des Vorjahres. Wesentlichen Einfluss hierauf hatte das Konzernergebnis des Geschäftsjahrs 2019 in Höhe von 36,9 Mio. €. Ein gegenläufiger Effekt ergab sich durch die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2018 in Höhe von 21,9 Mio. €. Die Eigenkapitalquote verringerte sich aufgrund der höheren Bilanzsumme von 17,5 % auf 15,6 %. Die aufsichtsrechtliche Eigenmittelquote lag zum Bilanzstichtag bei 19,2 % (19,6 %). Für die kommenden Jahre erwartet MLP auch in der heutigen Konzernstruktur einen erhöhten Kapitalbedarf durch die erhöhten Anforderungen gemäß Basel IV.

 

Zur Finanzierung des Konzerns setzen wir derzeit keine Fremdmittel ein. Unsere langfristigen Vermögenswerte sind durch langfristige Verbindlichkeiten finanziert. Weitere Refinanzierungsmittel bilden die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten aus dem Bankgeschäft, die uns grundsätzlich auch längerfristig zur Verfügung stehen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten aus dem Bankgeschäft in Höhe von insgesamt 1.993,2 Mio. € (1.720,5 Mio. €) bestehen im Wesentlichen aus Kundeneinlagen, die keine Finanzierungsfunktion für den Konzern haben. Diesen Verbindlichkeiten stehen als Gegenposten auf der Aktivseite der Bilanz Forderungen gegen Kunden und Kreditinstitute aus dem Bankgeschäft in Höhe von 1.600,3 Mio. € (1.455,2 Mio. €) gegenüber.

 

Die Rückstellungen haben mit einem Anteil an der Bilanzsumme von lediglich 3,6 % (3,9 %) keine wesentliche Finanzierungsfunktion im Konzern. Die anderen Verbindlichkeiten erhöhten sich zum Bilanzstichtag deutlich auf 250,6 Mio. € (165,8 Mio. €). Der Anstieg begründet sich im Wesentlichen durch die Anwendung des IFRS 16 und die damit in diesem Posten aktivierten Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 54,2 Mio. €. Kaufpreisverbindlichkeiten im Zuge der Übernahmen einer Mehrheitsbeteiligung an der DEUTSCHLAND.Immobilien wirkten sich ebenfalls erhöhend aus. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten reduzierten sich auf 165,6 Mio. € (141,9 Mio. €). Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Verbindlichkeiten aus dem operativen Geschäft. Den kurzfristigen Verbindlichkeiten stehen auf der Aktivseite Zahlungsmittel in Höhe von 510,8 Mio. € (385,9 Mio. €) gegenüber, die einen erhöhten Stand an Bundesbankguthaben reflektieren, sowie Finanzanlagen in Höhe von 178,6 Mio. € (165,3 Mio. €) und kurzfristige andere Vermögenswerte in Höhe von 130,4 Mio. € (112,1 Mio. €).

  

Liquiditätsanalyse

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit erhöhte sich auf 191,6 Mio. € gegenüber 141,2 Mio. € im Vergleichszeitraum. Wesentliche Zahlungsströme ergeben sich dabei aus dem Einlagengeschäft mit unseren Kunden und aus der Anlage dieser Gelder.

 

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit hat sich von -34,5 Mio. auf -33,3 Mio. € verändert.

  

Verkürzte Kapitalflussrechnung
In Mio. €20192018
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode385,9301,0
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit191,6141,2
Cashflow aus der Investitionstätigkeit-33,3-34,5
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit-33,5-21,9
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands124,984,9
Finanzmittelbestand am Ende der Periode510,8385,9

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 stehen dem MLP Konzern liquide Mittel in Höhe von ca. 556 Mio. € zur Verfügung. Die Liquiditätsausstattung ist damit nach wie vor gut. Für den MLP Konzern stehen ausreichende Liquiditätsreserven zur Verfügung. Neben den liquiden Mitteln bestehen auch noch freie Kreditlinien.

 

Investitionsanalyse

MLP finanziert Investitionen in der Regel aus dem Cashflow. Das Gesamtinvestitionsvolumen in Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 22,3 Mio. € (26,6 Mio. €). Einen wesentlichen Anteil am Gesamtvolumen hatte die Zahlung der ersten Kaufpreistranche für die Akquisition der Mehrheitsbeteiligung an der DEUTSCHLAND.Immobilien in Höhe von 13,0 Mio. €. Der weit überwiegende Teil der übrigen Investitionen wurde im Segment Finanzberatung getätigt. Einen Schwerpunkt bildeten dabei Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Software und IT.

  

Investitionen
Alle Angaben in Mio. €20192018201720162015
Immaterielle Vermögenswerte3,94,43,413,77,9
Geschäfts- oder Firmenwert
Software (selbst erstellt)0,20,20,20,30,4
Software (erworben)1,50,91,02,50,4
Übrige immaterielle Vermögenswerte
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau2,23,32,111,07,1
Sachanlagen5,422,23,94,74,8
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten0,916,20,30,50,7
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung3,83,42,63,03,1
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau0,72,61,01,21,0
Kaufpreisanteil DEUTSCHLAND.Immobilien13,0
GESAMTINVESTITIONEN22,326,67,318,412,8

Der überwiegende Teil der Investitionen wurde mit 17,6 Mio. € im Segment Finanzberatung getätigt. Neben der Zahlung der ersten Kaufpreistranche für die Akquisition der Mehrheitsbeteiligung an der DEUTSCHLAND.Immobilien bildeten Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie vertriebsunterstützende IT-Systeme weitere Schwerpunkte. Diese tragen zur kontinuierlichen Verbesserung der Beratungsunterstützung und des Kundenservices bei. Neben diesen aktivierbaren Investitionen wenden wir für diese Projekte weitere investive Mittel auf, die als Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten sind. Im Segment FERI betrug das Investitionsvolumen 1,5 Mio. €. Der höhere Vorjahreswert war wesentlich beeinflusst durch den Erwerb der bis zu diesem Zeitpunkt gemieteten Geschäftsräume der FERI AG. Im Segment Banking betrug das Investitionsvolumen 0,7 Mio. €. Investitionen fanden hier vor allem in Software und IT statt. Die Investitionen im Segment DOMCURA erreichten 1,3 Mio. €. Einen Schwerpunkt dabei bildeten Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung.

  

Investitionen nach Segmenten
Investitionen nach SegmentenGesamtinvestitionenVeränderung in %
Alle Angaben in Mio. €20192018
Finanzberatung17,6*8,1>100%
Banking0,70,70,0%
FERI1,515,4-90,3%
DOMCURA1,31,118,2%
Holding und Sonstige1,21,3-7,7%
Summe22,326,6-16,2%