INVESTOR
RELATIONS

Börsenjahr 2020 – Entwicklung der Aktienmärkte

Die Aktienmärkte blicken auf ein turbulentes Jahr zurück. Das Jahr 2020 hatte verheißungsvoll begonnen. Nach einem guten Lauf in 2019 ging es zunächst weiter aufwärts. Doch schon im Februar wurden die Börsen jäh ausgebremst: Die Corona-Pandemie breitete sich rasant aus und zwang Regierungen weltweit zu drastischen Maßnahmen wie Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen. Die Wirtschaft brach ein, da globale Lieferketten komplett wegbrachen. Anfang Februar hatte der deutsche Leitindex zunächst noch einen neuen Höchststand bei 13.795 Punkten erreicht. Begleitet von teilweise historischen Tagesverlusten knickte der DAX dann im März um fast 40 % ein. Die Ungewissheit über die Schwere der Pandemie und deren langfristigen Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft ließ Anleger in Deckung gehen. Selbst als vermeintlich „sicherer Hafen“ geltende Anlageformen wie Gold und Anleihen gerieten kräftig unter Druck. Die anhaltenden Konjunktursorgen spiegelten sich auch am Ölmarkt wider und führten bei den Terminkontrakten für das US-Öl WTI Ende April zu einem historischen Tiefpreis von minus 40,- USD. Die fortschreitende Nachfrageschwäche und die vollen Lager hatten dem Preis für den Rohstoff ohnehin zugesetzt und trotz einer kräftigen Erholung konnte er seine Verluste bis zum Jahresende nicht vollständig wieder wettmachen. Die Konjunkturdaten zeigten im zweiten Quartal ein dementsprechend düsteres Bild mit global negativen Wachstumsraten und Einbrüchen an den Arbeitsmärkten. In den USA schnellte die Arbeitslosenrate sogar auf 14,7 % hoch, den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnung der Daten im Jahr 1948. Hierzulande stieg der Wert auf über 6 %. In Deutschland erlebte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) einen Einbruch von minus 10,1 %, in den USA fiel dieser mit minus 31,4 % sogar noch drastischer aus. Dank entschlossener geld- und fiskalpolitischer Maßnahmen erholten sich die Aktienkurse nach den Kursverlusten im Frühjahr aber rasch. Rückläufige Corona-Infektionszahlen, ermutigende Konjunkturdaten und die hohe Liquidität beflügelten die Aktienmärkte im Sommer. In Deutschland zeigte sich die Wirtschaft erstaunlich robust und verzeichnete insbesondere im verarbeitenden Gewerbe eine unerwartet schnelle Erholung. Nachdem der DAX im März bis auf 8.255 Punkte abgerutscht war, hatte er Mitte Juli bereits wieder das Niveau von 13.000 erreicht und teilweise sogar überschritten. Im August verbuchten die Börsen daraufhin einen der besten Monate seit den achtziger Jahren, allen voran die US-Technologietitel mit Aufschlägen von bis zu 40 %. Die erwartete Korrektur der heiß gelaufenen Aktienmärkte traf diese dann im Oktober mit den größten Verlusten seit dem Einbruch im März. Rasant steigende Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen sowie Belastungsfaktoren seitens der Brexit-Verhandlungen und des US-Wahlkampfes verstärkten die Risikoaversion der Anleger. Zudem flachte die Wachstumskurve der Wirtschaft wieder merklich ab, was die rückläufigen Stimmungsindikatoren widerspiegelten. Dank der Zulassung erster Impfstoffe gegen die Corona-Pandemie gegen Ende des Jahres, keimte bei den Anlegern dann wieder Hoffnung auf eine raschere wirtschaftliche Erholung auf. Unterstützung kam zum einen von den guten Unternehmensergebnissen, die auf eine deutlich schnellere als erwartete Erholung der Firmen von der Corona-Pandemie hindeuteten. Zudem lenkten die Notenbanken ununterbrochen Liquidität in die Märkte und sorgten für neue Rekordstände an den Aktienbörsen. Die gute Entwicklung zeigte sich auch beim deutschen BIP, was im dritten Quartal bereits wieder einen Anstieg von 8,2 % ausweisen konnte. In den USA verbesserte sich die Wirtschaftsleistung nach dem drastischen Rückgang im zweiten Quartal nun im darauffolgenden sogar um 33 %. Auf der Zielgeraden konnten die lange ergebnislos gebliebenen Brexit-Verhandlungen an Heiligabend schließlich zu einem Ende gebracht werden und in den USA wurde nach monatelangem Ringen endlich ein milliardenschweres Corona-Hilfspaket beschlossen. Die Zuversicht der Anleger spiegelte sich auch in der guten Jahresbilanz der Börsenbarometer wider. Hierzulande hatte der SDAX mit einem Plus von 18 % klar die Nase vorne, gefolgt vom MDAX und TecDAX mit einem Gewinn von 8,77 % bzw. 6,56 %. Der DAX konnte hingegen „nur“ 3,55 % zulegen. Noch deutlichere Aufschläge verbuchten die großen US-Indizes, allen voran die Technologiebörse Nasdaq mit einem Plus von über 43 %. Der breit gefächerte S&P 500 Index gewann 16,3 % und der Dow Jones Industrial Index 7,25 %. Auch der Goldpreis profitierte und legte insgesamt 25 % auf 1.898 USD zu.

  

MLP Aktie

Das Jahr 2020 zeigte sich auch für die Aktie der MLP SE turbulent. Zunächst konnte der Aktienkurs von der positiven Börsenstimmung profitieren und kletterte bis Mitte Februar auf 5,98 €. Dem dann folgenden massiven Kurseinbruch an den globalen Finanzmärkten konnte sich auch der MLP Anteilschein nicht widersetzen und verlor überproportional an Wert. Die Anfang März berichteten überraschend guten Ergebnisse für das vierte Quartal 2019 und der starke Ausblick 2020 konnten den Abwärtstrend nur kurz aufhalten. Die Corona-Pandemie hatte die Börsen fest im Griff, sorgte für große Unsicherheit und teilweise auch panikartige Verkäufe. Begleitet von extrem hoher Volatilität fiel der Aktienkurs bis Ende März auf das Jahrestief von 3,73 € zurück. Dem starken Kursverfall folgte dann eine rasche Erholung, die die MLP Aktie bis Mitte April wieder auf das Niveau von 5,00 € beförderte. Mit dem Kauf eines Anteils von 1,8 % an MLP durch den Vorstandsvorsitzenden bestätigte dieser sein Engagement und die Zuversicht für das Unternehmen nicht nur in dieser schwierigen Phase. Doch waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch nicht spurlos an der MLP vorbeigegangen und das Management musste Ende April die 2020er Prognose, trotz eines soliden Q1-Ergebnisses, reduzieren. Der Aktienkurs reagierte auf diese Nachricht mit leichten Gewinnmitnahmen, die ihn bis auf die Marke von 4,50 € drückten. Im Vorfeld der SDAX-Aufnahme legte die Aktie dann Ende Mai deutlich zu und erreichte fast wieder das Vorkrisenniveau. Die Verweildauer im Smallcap-Index war allerdings nur von kurzer Dauer und die MLP Aktie musste sich Anfang Juni bereits wieder aus dem Börsenbarometer verabschieden. Nachdem sie zu diesem Zeitpunkt bis auf 5,81 € geklettert war, tendierte sie im weiteren Verlauf volatil und erreichte Mitte Juli ihren Tiefstand bei 4,97 €. In einem freundlichen Marktumfeld legte die Aktie danach erneut zu und verbesserte sich schnell wieder bis auf das Niveau von 5,60 €. Um diesen Wert oszillierte der Aktienkurs zunächst, bevor die zweite große Verkaufswelle im Börsenjahr 2020 auch die MLP Aktie erfasste. Die steigende Anzahl der Covid-19 Neuinfektionen und die damit einhergehende konjunkturelle Beeinträchtigung bereiteten Anlegern zunehmend Sorgen und sie trennten sich von Aktien. Im Laufe des Oktobers knickte der Anteilschein deutlich ein und fiel wieder auf Tiefstände von 4,55 € zurück. Die drastischen Kursverluste gepaart mit überzeugenden Neunmonats-Ergebnissen des Unternehmens lockten Investoren dann aber wieder an. Das sorgte für kräftige Kurszuwächse und die MLP-Aktie beendete das Jahr schließlich bei 5,40 €. Im Börsenjahr 2020 erreichte die MLP Aktie damit eine Kursperformance von -3,9 %. Die Marktkapitalisierung lag zum Jahresende bei 590,4 Mio. €.

 

Weitere Informationen zur MLP Aktie sind im Internet auf unserer Investor Relations-Seite unter www.mlp-se.de in der Rubrik „MLP Aktie“ zu finden.

  

Ordentliche Hauptversammlung rein virtuell

Die MLP SE hielt am 25. Juni 2020 die ordentliche Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2019 zum ersten Mal vollständig online ab. Damit reagierte der Finanzdienstleister auf die Corona-Pandemie und nutzte die vom Gesetzgeber geschaffene Möglichkeit, rein virtuelle Hauptversammlungen durchzuführen. Die Aktionäre konnten über ein Aktionärsportal die gesamte Hauptversammlung live verfolgen. Im Vorfeld der Hauptversammlung wurde den Aktionären der MLP SE zusätzlich die Möglichkeit eingeräumt, Fragen und eventuelle Gegenanträge zu stellen, welche vom Vorstand der Gesellschaft vollständig behandelt wurden.

  

ISS Nachhaltigkeitsrating deutlich verbessert

Die MLP SE hat zum ersten Mal den „Prime“ Status beim Nachhaltigkeits-Rating des Institutional Shareholder Services Inc. (ISS) erreicht und zählt damit nun zum ersten Dezil der Vergleichsgruppe. Im Rahmen der turnusmäßigen Überprüfung konnte MLP das ESG Rating auf „C“ verbessern. Nachhaltigkeits-Ratings gewinnen für Investoren immer mehr an Bedeutung. Sie geben Orientierung über die Güte des nachhaltigen Handelns eines Unternehmens und beeinflussen zunehmend das Investitions-Universum professioneller Anleger. Mit dem „Prime“-Status empfiehlt sich die MLP Aktie auch speziell für nachhaltig ausgerichtete Portfolios.

 

Aktienrückkauf

Wie im Rahmen der Hauptversammlung 2017 angekündigt, setzte MLP – zur Stärkung der partnerschaftlichen Komponente im MLP Geschäftsmodell – zu Beginn des Geschäftsjahres 2020 ein weiteres Beteiligungsprogramm auf Aktienbasis für MLP Geschäftsstellenleiter und MLP Berater auf. Im Zeitraum vom 2. Januar bis einschließlich 11. Februar 2020 wurden insgesamt 566.000 Aktien zu einem Durchschnittspreis von 5,6467 € je Aktie zurückgekauft. Im Anschluss wurden 557.886 Aktien an die Begünstigten ausgegeben, sodass die MLP SE zum 31. Dezember 2020 noch 8.500 Aktien im eigenen Bestand hielt.

  

Dividende

MLP wird auch für das Geschäftsjahr 2020 seine verlässliche Dividendenpolitik fortsetzen. Dabei wird der Vorstand seinen Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2020 – wie angekündigt – auf eine Ausschüttungsquote von weiterhin 50 % bis 70 % beziehen. Konkret schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 24. Juni 2021 eine Dividende je Aktie in Höhe von 0,23 € vor. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 58 % des operativen Konzernergebnisses.

  

Kennzahlen im Jahresvergleich (2016-2020)

20202019201820172016
Aktien im Umlauf zum Jahresendein Stück109.334.686109.334.686109.334.686109.334.686109.334.686
Aktienkurs zum Jahresanfangin €5,61 4,355,594,113,67
Aktienkurs zum Jahresendein €5,40 5,604,405,634,18
Aktienkurs Hochin €5,98 5,696,066,474,25
Aktienkurs Tiefin €3,73 3,864,114,112,57
Marktkapitalisierung zum Jahresendein Mio. €590,4612,3 481,1615,6456,5
Durchschnittlicher Tagesumsatz der Aktiein Stück58.92046.854 98.410171.21093.390
Dividende je Aktiein €0,23*0,210,200,200,08
Dividendensummein Mio. €25,1*23,021,921,98,7
Dividendenrenditein %4,3*3,84,53,61,9 
Ergebnis je Aktie in €0,40 0,340,320,250,13 
Verwässertes Ergebnis je Aktiein €0,40 0,340,320,250,13 

Veränderungen in der Aktionärsstruktur

Die Talanx AG hat im ersten Halbjahr 2020 ihren Anteil von 9,36 % auf 4,98 % reduziert (Meldung vom 17. Februar 2020). Die Barmenia erhöhte hingegen ihre Position von 7,77 % auf 8,50 % (Meldung vom 30. März 2020). Dr. Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender der MLP SE, erwarb 1.950.000 Aktien an der MLP SE von der Gründerfamilie Lautenschläger (Meldung von 1. April 2020). Damit setzen Gründer Manfred Lautenschläger und der langjährige Vorstandschef den Kurs der nachhaltigen Aktionärsstruktur fort. Der Stimmrechtsanteil der übrigen Aktionäre blieb zum Stichtag nahezu unverändert. Die Familie Lautenschläger ist nach wie vor größter Einzelaktionär mit einem Stimmrechtsanteil von über 25,0 %. Damit liegt der Streubesitz zum 31. Dezember 2020 bei 51,06 % gemäß Definition der Deutschen Börse.

 

Einen Überblick über die größten Aktionäre von MLP (>5 %) gibt folgende Grafik:

 

Investor Relations-Aktivitäten

Ziel unserer Investor Relations-Aktivitäten ist ein kontinuierlicher und offener Dialog mit unseren Anteilseignern, potenziellen Investoren und dem Kapitalmarkt. Wir möchten Vertrauen bei Anlegern ausbauen und dabei helfen, die Wertpotenziale unseres Unternehmens einzuschätzen. Wir informieren kontinuierlich, zeitnah und nachvollziehbar über relevante Ereignisse und übermitteln Rückmeldungen von Kapitalmarktteilnehmern ins Unternehmen. Auf regelmäßigen Kapitalmarktveranstaltungen wie Roadshows, Kapitalmarktkonferenzen und unserer Hauptversammlung stehen wir im Austausch mit privaten und institutionellen Anlegern. Neben dem direkten Kontakt bietet die Finanzberichterstattung eine wichtige Grundlage für unsere Kommunikation. Dem Geschäftsbericht kommt hierbei eine besondere Rolle zu, da er umfassend und transparent über alle Aspekte des Unternehmens Auskunft gibt.

  

Investor Relations-Services

Als Investor Relations-Service bieten wir Interessierten außerdem an, sich per E-Mail über wichtige Ereignisse informieren zu lassen. Zudem werden Neuigkeiten aus dem Unternehmen und der Branche per Twitter (http://twitter.com/MLP_SE) verbreitet. Den Bereich Investor Relations finden Sie unter: www.mlp-se.de/investoren. Darüber hinaus stehen wir Ihnen gerne für den direkten Austausch zur Verfügung.

  

Wichtige Kennzahlen

In der nachfolgenden Tabelle geben wir Ihnen einen Überblick über eine Auswahl wichtiger Kennzahlen.

  

Kennzahlen zur Unternehmensbewertung und Bilanzanalyse

20202019
Eigenkapitalquotein %14,015,6 
Eigenkapitalrenditein %9,98,7 
Eigenmittelquotein %21,319,6
Netto-Liquiditätin Mio. €197,0174,0 
Marktkapitalisierung zum Jahresendein Mio. € 590,4612,3 
Gesamterlöse in Mio. €767,3708,8 
EBIT in Mio. €59,447,1