ERGÄNZENDE ANGABEN FÜR DIE MLP SE (GEMÄSS HGB)

 

Der Jahresabschluss der MLP SE wird im Gegensatz zum Konzernabschluss nicht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) sondern nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt.

Geschäft und Rahmenbedingungen

 

Allgemeine Lage der Gesellschaft

Innerhalb des MLP Konzerns hat die MLP SE die Holding-Funktion inne. Gegenstand der Gesellschaft ist die Leitung der Unternehmensgruppe. Sie legt die strategischen Ziele fest und sichert die aufeinander abgestimmte Geschäftspolitik des Konzerns. Die MLP SE ist als Holding nicht operativ tätig. Erlöse entstehen bei der MLP SE im Wesentlichen durch die Vermietung von Gebäuden an verbundene Unternehmen.

 

Unter der MLP SE sind fünf wesentliche Tochtergesellschaften angesiedelt: In der MLP Finanzberatung SE ist das Maklergeschäft gebündelt. Sie ist in diesem Bereich das Beratungsunternehmen des Konzerns für Privat- und Firmenkunden und ist für die Vermittlung von Versicherungen als Versicherungsmakler registriert. Die MLP Banking AG wird als Kreditinstitut von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beaufsichtigt. Sie bietet Bankdienstleistungen für Privat- und Geschäftskunden an – von Konto und Karte über Finanzierungen bis hin zum Vermögensmanagement. Die DOMCURA AG konzipiert, entwickelt und realisiert als Assekuradeur umfassende Deckungskonzepte für Privat- und Firmenkunden in den Sparten der Sachversicherung. Mit der Übernahme der DOMCURA Gruppe im Jahr 2015 hatte MLP neben dem Hauptgeschäft als Assekuradeur auch einige Makler im Bereich der gewerblichen Sachversicherung erworben. Die nordias GmbH Versicherungsmakler als Mutter weiterer Maklergesellschaften beheimatet weitere Makler im Bereich der gewerblichen Sachversicherung. Mehr Informationen dazu finden sich im Kapitel „Geschäftsverlauf“ des zusammengefassten Lageberichts des MLP Konzerns.

 

Geschäftsverlauf der MLP SE

Der Geschäftsverlauf der MLP SE ist aufgrund der bestehenden Ergebnisabführungsverträge im Wesentlichen durch die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Beteiligungen geprägt. Der jeweilige Geschäftsverlauf ist ebenfalls im Konzernbericht erläutert.

 

Vor diesem Hintergrund entsprechen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Branchensituation und das Wettbewerbsumfeld im Wesentlichen denen des MLP Konzerns und werden im Abschnitt „Gesamtwirtschaftliches Umfeld“ sowie „Branchensituation und Wettbewerbsumfeld“ ausführlich beschrieben.
 

Ertragslage

 

Die Umsatzerlöse lagen mit 5,3 Mio. € (5,6 Mio. €) auf dem Niveau des Vorjahres. Die Erlöse bestehen im Wesentlichen aus Mieteinnahmen von verbundenen Unternehmen. Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 3,8 Mio. € (4,0 Mio. €) auf Vorjahresniveau.

 

Der Personalaufwand erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 6,3 Mio. € (5,0 Mio. €), wesentlich beeinflusst durch höhere Zuführungen zu Pensionsrückstellungen. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte lagen nahezu unverändert bei 2,5 Mio. € (2,6 Mio. €). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen deutlich auf 14,0 Mio. € (28,8 Mio. €) zurück. Hintergrund des höheren Vorjahreswerts waren im Wesentlichen ein Verschmelzungsverlust aus der Verschmelzung der SFH Schwarzer Familienholding GmbH (SFH) auf die MLP SE sowie einmalige Sonderaufwendungen im Rahmen der Weiterentwicklung der Unternehmensstruktur. Gleichzeitig wurde im Berichtsjahr dieser Posten belastet durch einen Aufwand für Umsatzsteuer aus Vorjahren. Hintergrund dieser Belastung ist im Wesentlichen die nachträgliche Anerkennung der umsatzsteuerlichen Organschaft innerhalb des MLP Konzerns, die zunächst im Rahmen der Betriebsprüfung für die Jahre 2008 bis 2012 versagt worden war. Die aus diesem Sachverhalt der Gesellschaft im Jahr 2016 erstatteten Steuern wurden nunmehr erneut festgesetzt. Das Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit erreichte -13,6 Mio. € (-26,8 Mio. €) und liegt damit deutlich über dem Vorjahreswert.

 

Wesentlichen Einfluss auf die Ertragslage der MLP SE hat die Geschäftsentwicklung ihrer Tochtergesellschaften. Mit der MLP Banking AG, der FERI AG sowie der DOMCURA AG und der nordias GmbH Versicherungsmakler bestehen Ergebnisabführungsverträge, die sich im Finanzergebnis widerspiegeln.

 

Das Finanzergebnis hat sich im Berichtsjahr deutlich auf 32,6 Mio. € (18,0 Mio. €) erhöht. Verantwortlich hierfür waren stark steigende Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen mit 35,7 Mio. € (22,1 Mio. €). Gegenläufig wirkten sich höhere Zinsen und sonstige Aufwendungen aus, die von 0,8 Mio. € auf 2,9 Mio. € anstiegen. Hintergrund des Anstiegs sind Nachzahlungszinsen auf die beschriebenen Nachzahlungen für Umsatzsteuer aus Vorjahren. Nach Abzug der Ertragsteuern von 3,5 Mio. € (+0,5 Mio. €) resultierte ein Jahresüberschuss von 15,4 Mio. € (-8,4 Mio. €). Der Bilanzgewinn betrug 21,9 Mio. € (21,9 Mio. €).
 

Vermögenslage

 

Die Bilanzsumme der MLP SE lag zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2018 bei 397,6 Mio. € (401,1 Mio. €).

 

Auf der Aktivseite der Bilanz verzeichnete das Sachanlagevermögen einen leichten Rückgang auf 32,8 Mio. € (34,0 Mio. €). Hintergrund sind im Wesentlichen planmäßige Abschreibungen. Die Finanzanlagen lagen unverändert bei 242,3 Mio. € (242,3 Mio. €). Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte erhöhten sich auf 44,2 Mio. € (34,9 Mio. €). Hintergrund ist im Wesentlichen ein Anstieg der Forderungen gegen verbundene Unternehmen auf 33,4 Mio. € (22,1 Mio. €). Hierbei handelt es sich vor allem um Forderungen gegen die Tochterunternehmen der MLP SE, die auf die mit diesen Gesellschaften bestehenden Ergebnisabführungsverträge zurückzuführen sind. Die sonstigen Vermögenswerte gingen leicht auf 10,7 Mio. € (12,8 Mio. €) zurück.

 

Der Posten Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks reduzierte sich auf 76,9 Mio. € (87,1 Mio. €). Hintergrund des Rückgangs sind im Wesentlichen die Auszahlung der Dividende an unsere Aktionäre sowie Nachzahlungen auf Umsatzsteuer der Vorjahre. Gegenläufig wirkten sich die Ergebnisabführungen der Tochterunternehmen aus.

 

Auf der Passivseite der Bilanz ging das Eigenkapital leicht auf 369,1 Mio. € (375,6 Mio. €) zurück. Das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklage blieben unverändert bei 109,3 Mio. € (109,3 Mio. €) bzw. 139,1 Mio. € (139,1 Mio. €). Die Gewinnrücklagen lagen mit 105,3 Mio. € (105,3 Mio. €) ebenso auf dem Vorjahreswert. Der Bilanzgewinn betrug 21,9 Mio. € nach 21,9 Mio. € im Vorjahr.

 

Die Rückstellungen erhöhten sich auf 21,5 Mio. € (17,8 Mio. €). Dabei stiegen die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen auf 12,1 Mio. € (11,3 Mio. €). Die Steuerrückstellungen verzeichneten einen Anstieg auf 4,4 Mio. € (2,6 Mio. €). Die sonstigen Rückstellungen erhöhten sich auf 5,0 Mio. € (3,9 Mio. €). Die Verbindlichkeiten gingen auf 6,9 Mio. € (7,7 Mio. €) zurück, wesentlich bedingt durch eine Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen auf 2,2 Mio. € (6,6 Mio. €). Die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich auf 4,2 Mio. € (0,7 Mio. €), wesentlich bedingt durch auf 3,4 Mio. € (0,1 Mio. €) gestiegene Steuerverbindlichkeiten. Hintergrund des Anstiegs sind im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer für Vorjahre.
 

Finanzlage und Dividende

 

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 verfügte die MLP SE über liquide Mittel (Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks) in Höhe von 76,9 Mio. € (87,1 Mio. €). Einen mindernden Einfluss auf diese Position hatte im Wesentlichen die Ausschüttung der Dividende an unsere Aktionäre in Höhe von 0,20 € je Aktie und einem Gesamtvolumen von 21,9 Mio. €. Erhöhend wirkten sich die Ergebnisabführungen unserer Tochtergesellschaften aus, während Nachzahlungen auf Umsatzsteuer für Vorjahre einen mindernden Effekt hatten.

 

Die Eigenkapitalquote blieb mit 92,8 % (93,6 %) nahezu konstant. Insgesamt verfügt die MLP SE damit weiterhin über eine gute Eigenkapitalausstattung.

 

Die Verbindlichkeiten der MLP SE gingen auf 6,9 Mio. € (7,7 Mio. €) zurück, wesentlich bedingt durch einen Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Verlustübernahme von 6,6 Mio. € auf 2,2 Mio. €. Gegenläufig wirkten sich höhere sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von 4,2 Mio. € (0,7 Mio. €) aus. Bei den Verbindlichkeiten der MLP SE handelt es sich ausschließlich um kurzfristige Verbindlichkeiten. Damit übersteigen die liquiden Mittel die kurzfristigen Verbindlichkeiten um ein Vielfaches.

 

Die Dividendenzahlungen der MLP SE richten sich nach der Finanz- und Ertragslage sowie dem zukünftigen Liquiditätsbedarf. Für das Geschäftsjahr bewegt sich die Ausschüttungsquote wie angekündigt zwischen 50 % und 70 % des operativen Konzernergebnisses des MLP Konzerns. Konkret schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 29. Mai 2019 eine Dividende je Aktie in Höhe von 0,20 € vor. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 63 % des operativen Nettoergebnisses des Konzerns.
 

Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf


Der Geschäftsverlauf der MLP SE ist im Wesentlichen abhängig von dem Geschäftsverlauf des MLP Konzerns, sodass auf den Vergleich mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf des MLP Konzerns verwiesen wird. Ergänzend wird verwiesen auf die Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen im Vorjahr. Insofern weicht die Entwicklung der MLP SE hier von der Entwicklung des MLP Konzerns ab.

 

Insgesamt entsprach die Entwicklung der MLP SE – ohne Berücksichtigung der abweichenden Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen – trotz der teilweise schwierigen Marktbedingungen für ihre Tochtergesellschaften im Jahr 2018 den eigenen Zielsetzungen und Erwartungen.
 

Forschung und Entwicklung

 

In ihrer Holding-Funktion ist die MLP SE nicht operativ tätig. Als Holding betreibt die MLP SE keine Forschung und Entwicklung im klassischen Sinn.

  

Mitarbeiter


Im abgelaufenen Geschäftsjahr beschäftigte die MLP SE wie im Vorjahr durchschnittlich sechs Mitarbeiter.

 

Die Festlegungen zur Förderung der gleichberechtigen Teilhabe von Frauen an Führungspositionen nach § 76 Abs. 4 und § 111 Abs. 5 des Aktiengesetzes haben für die MLP SE wie den MLP Konzern gleichermaßen Gültigkeit. Insofern verweisen wir auf die Festlegungen zur Förderung der gleichberechtigen Teilhabe von Frauen an Führungspositionen nach § 76 Abs. 4 und § 111 Abs. 5 des Aktiengesetzes des MLP Konzerns. Details finden sich im Corporate Governance-Bericht des MLP Konzerns.
  

Vergütungsbericht der MLP SE

 

Die Grundsätze zur Struktur und Ausgestaltung des Vergütungssystems der MLP SE entsprechen denen des MLP Konzerns, sodass auf den Vergütungsbericht des MLP Konzerns verwiesen wird.
 

Risiken und Chancen der MLP SE


Die Risiken und Chancen der MLP SE entsprechen im Wesentlichen den Chancen und Risiken des MLP Konzerns, sodass auf den Risikobericht sowie den Chancenbericht des MLP Konzerns verwiesen wird.

 

Die MLP SE ist als Mutterunternehmen des MLP Konzerns in das konzernweite Risikomanagementsystem eingebunden. Weitere Informationen finden sich im Abschnitt „Risikomanagement“ des Risikoberichts des MLP Konzerns.

 

Die Beschreibung des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess der MLP SE entspricht ebenfalls der des MLP Konzerns, sodass ebenfalls auf den Risikobericht des MLP Konzerns verwiesen wird.

 

Für weitere Informationen in Bezug auf Finanzinstrumente und deren Verwendung verweisen wir ebenfalls auf den Risikobericht sowie den Anhang des MLP Konzerns.

  

Prognosebericht der MLP SE

 

Die Entwicklung der MLP SE ist in ihrer Funktion als Holding wesentlich von der Entwicklung und den Ergebnisabführungen ihrer Beteiligungen abhängig. Vor diesem Hintergrund verweisen wir auf den Prognosebericht des MLP Konzerns.
 

Erläuternder Bericht über die Angaben gem. §§ 176 Abs. 1 AktG, 289a Abs. 1 HGB

 

Der erläuternde Bericht über die übernahmerelevanten Angaben hat für die MLP SE wie den MLP Konzern gleichermaßen Gültigkeit. Insofern wird auf den Erläuternden Bericht über die Angaben gem. §§ 176 Abs. 1 AktG, 289a Abs. 1, 315a Abs. 1 HGB des MLP Konzerns verwiesen.

   

Erklärung der Unternehmensführung gemäß § 289f HGB

 

Die Erklärung zur Unternehmensführung gilt für die MLP SE und den MLP Konzern gleichermaßen, sodass auf die Erklärung zur Unternehmensführung für den MLP Konzern verwiesen wird.