WIRTSCHAFTSBERICHT

Finanzlage

 

Ziele des Finanzmanagements  

Das Finanzmanagement des MLP Konzerns erfolgt über ein zentrales Treasury in Zusammenarbeit mit den Bereichen Controlling und Risikomanagement. Unser übergeordnetes Ziel hierbei ist es, die Liquidität des Konzerns jederzeitig zu sichern, die Risiken im Bereich der Finanzinstrumente zu kontrollieren und das konzernweite Cash-Management zu optimieren. Wir setzen dazu eine rollierende Liquiditätsplanung mit einem Zeithorizont von 15 bis 18 Monaten ein.
 

Keine Verbindlichkeiten oder Forderungen in Fremdwährung

Im Berichtszeitraum bestanden keine wesentlichen Verbindlichkeiten oder Forderungen in Fremdwährungen, da wir nahezu 100 % der Gesamterträge im Euro-Raum erwirtschaften. Darum besteht für uns auch nicht die Notwendigkeit, eine Absicherung von Nettopositionen in Fremdwährungen durch Sicherungsinstrumente durchzuführen. Angaben zu finanzwirtschaftlichen Risiken finden sich im Konzernanhang im Kapitel „Finanzrisikomanagement“.

 

Finanzierungsanalyse

Eigenkapitalquote bei 17,5 %

Die Eigenkapitalausstattung und Liquidität des Konzerns sind weiterhin gut. Das Eigenkapital lag zum Bilanzstichtag mit 424,8 Mio. € (404,9 Mio. €) über dem Niveau des Vorjahres. Wesentlichen Einfluss hierauf hatte das Konzernergebnis des Geschäftsjahrs 2018 in Höhe von 34,5 Mio. €. Ein gegenläufiger Effekt ergab sich durch die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2017 in Höhe von 21,9 Mio. €. Die Eigenkapitalquote verringerte sich aufgrund der höheren Bilanzsumme von 18,7 % auf 17,5 %. Die aufsichtsrechtliche Eigenmittelquote lag zum Bilanzstichtag bei 19,6 % (20,0 %). Für die kommenden Jahre erwartet MLP auch in der heutigen Konzernstruktur einen erhöhten Kapitalbedarf durch die erhöhten Anforderungen gemäß Basel III.

 

Zur Finanzierung des Konzerns setzen wir derzeit keine Fremdmittel ein. Unsere langfristigen Vermögenswerte sind durch langfristige Verbindlichkeiten finanziert. Weitere Refinanzierungsmittel bilden die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten aus dem Bankgeschäft, die uns grundsätzlich auch längerfristig zur Verfügung stehen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten aus dem Bankgeschäft in Höhe von insgesamt 1.720,5 Mio. € (1.501,2 Mio. €) bestehen im Wesentlichen aus Kundeneinlagen, die keine Finanzierungsfunktion für den Konzern haben. Diesen Verbindlichkeiten stehen als Gegenposten auf der Aktivseite der Bilanz Forderungen gegen Kunden und Kreditinstitute aus dem Bankgeschäft in Höhe von 1.455,2 Mio. € (1.336,2 Mio. €) gegenüber.

 

Die Rückstellungen haben mit einem Anteil an der Bilanzsumme von lediglich 3,9 % (4,1 %) keine wesentliche Finanzierungsfunktion im Konzern. Die anderen Verbindlichkeiten erhöhten sich zum Bilanzstichtag auf 165,8 Mio. € (154,9 Mio. €). Die kurzfristigen Verbindlichkeiten reduzierten sich auf 141,9 Mio. € (149,1 Mio. €). Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Verbindlichkeiten aus dem operativen Geschäft. Den kurzfristigen Verbindlichkeiten stehen auf der Aktivseite Zahlungsmittel in Höhe von 385,9 Mio. € (301,0 Mio. €) gegenüber, die einen erhöhten Stand an Bundesbankguthaben reflektieren, sowie Finanzanlagen in Höhe von 165,3 Mio. € (158,5 Mio. €) und kurzfristige andere Vermögenswerte in Höhe von 112,1 Mio. € (111,1 Mio. €).

 

Am Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 bestanden finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von 14,0 Mio. € (13,7 Mio. €). Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Verpflichtungen aus der Anmietung unserer Geschäftsstellen sowie aus dem Leasing für Kraftfahrzeuge und Büromaschinen. Bis zum Jahr 2024 können sich daraus Verpflichtungen in Höhe von insgesamt 62,3 Mio. € (67,6 Mio. €) ergeben.

  

Liquiditätsanalyse

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erhöhte sich auf 141,2 Mio. € gegenüber 115,5 Mio. € im Vergleichszeitraum. Wesentliche Zahlungsströme ergeben sich dabei aus dem Einlagengeschäft mit unseren Kunden und aus der Anlage dieser Gelder.

 

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit hat sich von -2,6 Mio. auf -34,5 Mio. € verändert. Im Berichtszeitraum wurden mehr Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen getätigt als im Vorjahreszeitraum.

  

Verkürzte Kapitalflussrechnung
In Mio. € 2018 2017
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 301,0 184,8
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 141,2 115,5
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -34,5 -2,6
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -21,9 -8,7
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 84,9 104,2
Anpassungen aus Spaltungsvorgängen 12,0
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 385,9 301,0

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 stehen dem MLP Konzern liquide Mittel in Höhe von rund 436 Mio. € zur Verfügung. Die Liquiditätsausstattung ist damit nach wie vor gut. Für den MLP Konzern stehen ausreichende Liquiditätsreserven zur Verfügung. Neben den liquiden Mitteln bestehen auch noch freie Kreditlinien.

 

Investitionsanalyse

MLP finanziert Investitionen in der Regel aus dem Cashflow. Das Gesamtinvestitionsvolumen in Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen ist im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 26,6 Mio. € gestiegen. Der weit überwiegende Teil der Investitionen wurde in Sachanlagen getätigt. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie in Software und IT. Durch die Erhöhung unserer freien Eigenmittel im Jahr 2017 im Rahmen der Weiterentwicklung der Unternehmensstruktur haben wir unsere unternehmerischen und wirtschaftlichen Spielräume deutlich erweitert, unter anderem für Investitionen.

 

Investitionen
Alle Angaben in Mio. € 2018 2017 2016 2015 2014
Immaterielle Vermögenswerte 4,4 3,4 13,7 7,9 8,9
Geschäfts- oder Firmenwert
Software (selbst erstellt) 0,2 0,2 0,3 0,4 0,4
Software (erworben) 0,9 1,0 2,5 0,4 1,1
Übrige immaterielle Vermögenswerte
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 3,3 2,1 11,0 7,1 7,4
Sachanlagen 22,2 3,9 4,7 4,8 6,6
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 16,2 0,3 0,5 0,7 0,4
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3,4 2,6 3,0 3,1 4,2
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2,6 1,0 1,2 1,0 2,0
GESAMTINVESTITIONEN 26,6 7,3 18,4 12,8 15,4

Der überwiegende Teil der Investitionen wurde mit 15,4 Mio. € im Segment FERI getätigt. Hintergrund des deutlichen Anstiegs ist der Erwerb der bisher angemieteten Geschäftsräume durch die FERI AG im dritten Quartal 2018. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie vertriebsunterstützende IT-Systeme im Segment Finanzberatung. Insgesamt haben wir im Segment Finanzberatung 8,1 Mio. € investiert. Sie tragen zur kontinuierlichen Verbesserung der Beratungsunterstützung und des Kundenservices bei. Neben diesen aktivierbaren Investitionen wenden wir für diese Projekte weitere investive Mittel auf, die als Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten sind. Im Segment Banking betrug das Investitionsvolumen 0,7 Mio. €. Investitionen fanden hier vor allem in Software und IT statt. Die Investitionen im Segment DOMCURA erreichten 1,1 Mio. €. Einen Schwerpunkt dabei bildeten Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung.

  

Investitionen nach Segmenten
Gesamtinvestitionen Veränderung in %
Alle Angaben in Mio. € 2018 2017
Finanzberatung 8,1 1,3 >100%
Banking 0,7 3,7 -81,1%
FERI 15,4 0,5 >100%
DOMCURA 1,1 1,5 -26,7%
Holding 1,3 0,3 >100%
Summe 26,6 7,3 >100%