WIRTSCHAFTSBERICHT
Vermögenslage
Bilanzsumme weiter gestiegen
Zum 31. Dezember 2018 hat sich die Bilanzsumme des MLP Konzerns vor dem Hintergrund weiter gestiegener Kundeneinlagen auf 2.421,0 Mio. € (2.169,5 Mio. €) erhöht.
Die immateriellen Vermögenswerte – dazu zählen vor allem Kundenstamm, Marke und Goodwill – sind zum Bilanzstichtag auf 155,9 Mio. € (161,8 Mio. €) zurückgegangen. Der Rückgang begründet sich im Wesentlichen mit planmäßigen Abschreibungen auf Software. Die Sachanlagen erhöhten sich aufgrund des Immobilienerwerbs der FERI Geschäftsräume auf 78,3 Mio. € (61,9 Mio. €).
Die Forderungen gegen Kunden aus dem Bankgeschäft erhöhten sich auf 761,0 Mio. € (702,0 Mio. €) und sind im Wesentlichen auf den Anstieg der Schuldscheindarlehen und der Darlehen im eigenen Obligo sowie auf ein höheres Volumen durchgeleiteter Förderkredite für unsere Kunden zurückzuführen. Die Forderungen gegen Kreditinstitute aus dem Bankgeschäft erhöhten sich vor dem Hintergrund einer gestiegenen Anlage in Festgeldern sowie höheren Schuldscheindarlehen ebenfalls auf 694,2 Mio. € (634,2 Mio. €). Rund 51 % der Forderungen gegen Kreditinstitute und Kunden haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.
Die Finanzanlagen waren mit 165,3 Mio. € (158,5 Mio. €) knapp über dem Niveau des Vorjahrs. Die Steuererstattungsansprüche bewegten sich mit 12,8 Mio. € (12,3 Mio. €) ebenfalls auf dem Niveau des Vorjahrs.
Die sonstigen Forderungen und anderen Vermögenswerte haben sich auf 158,1 Mio. € (125,7 Mio. €) erhöht. Dieser Posten enthält im Wesentlichen Provisionsforderungen gegen Versicherer, die aus der Vermittlung von Versicherungsprodukten entstehen. Im Zuge der Erstanwendung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 15 gab es zusätzliche Effekte, die sich erhöhend auf diesen Posten auswirkten.
Die Zahlungsmittel erhöhten sich auf 385,9 Mio. € (301,0 Mio. €). Hintergrund des Anstiegs ist ein höheres Anlagevolumen bei der Deutschen Bundesbank. Gleichzeitig wirkten sich die Ergebnisabführungen der FERI AG, der DOMCURA AG und der MLP Banking AG erhöhend aus. Einen gegenläufigen Effekt hatte unter anderem die Zahlung der Dividende an unsere Aktionäre. Detaillierte Angaben zur Veränderung des Finanzmittelbestands finden sich im Kapitel „Finanzlage“.
Eigenkapitalrendite steigt deutlich
Die Eigenkapitalausstattung des MLP Konzerns ist weiterhin gut. Zum 31. Dezember 2018 betrug das Eigenkapital 424,8 Mio. € (404,9 Mio. €). Die Eigenkapitalquote lag aufgrund der höheren Bilanzsumme bei 17,5 % (18,7 %). Bezogen auf das Konzernergebnis von 34,5 Mio. € (27,8 Mio. €) erzielten wir eine Eigenkapitalrendite von 8,5 % (7,3 %).
Die Rückstellungen lagen mit 94,5 Mio. € (88,7 Mio. €) leicht über dem Vorjahr. Der leichte Anstieg begründet sich im Wesentlichen durch gestiegene Zuführungen zu Rückstellungen für Bonusprogramme.
Die Einlagen unserer Kunden, die sich in den „Verbindlichkeiten gegenüber Kunden aus dem Bankgeschäft“ zeigen, stiegen zum Ende der Berichtsperiode auf 1.638,9 Mio. € (1.439,8 Mio. €). Dabei handelt es sich hauptsächlich um kurzfristige Einlagen aus den Bereichen Konto und Tagesgeld. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus dem Bankgeschäft erhöhten sich auf 81,6 Mio. € (61,4 Mio. €). Hintergrund des Anstiegs ist im Wesentlichen ein höheres Volumen durchgeleiteter Förderkredite für unsere Kunden. In diesem Posten sind die Refinanzierungsmittel der Förderinstitute enthalten.
Die Steuerverbindlichkeiten gingen trotz deutlicher Ergebnisverbesserung auf 5,2 Mio. € (10,2 Mio. €) zurück. Hintergrund sind im Wesentlichen höhere Umsatzsteuerforderungen als im Vorjahr. Die anderen Verbindlichkeiten lagen bei 165,8 Mio. € (154,9 Mio. €). Dieser Posten beinhaltet vor allem kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber unseren Beratern und Geschäftsstellenleitern aufgrund offener Provisionsansprüche (siehe auch Abschnitt „Finanzlage“).
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
Die Unternehmensleitung beurteilt die wirtschaftliche Lage des Konzerns sowohl zum Ende des Berichtszeitraums als auch zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernlageberichts weiterhin positiv. Dies gilt auch für die Finanz- und Vermögenslage. Die Liquidität ist nach wie vor auf einem guten Niveau. Zudem ist die Eigenkapitalausstattung weiterhin gut.
Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf
Zu Beginn des Geschäftsjahrs erwarteten wir vor dem Hintergrund der erfolgreich umgesetzten Effizienzmaßnahmen und des Wegfalls von einmaligen Sonderaufwendungen eine deutliche Steigerung gegenüber dem EBIT 2017 und eine stabile Entwicklung gegenüber dem operativen EBIT des Jahrs 2017.
Außerdem haben wir zu Jahresbeginn eine qualitative Einschätzung für die Umsatzentwicklung gegeben, die wir mit der Berichterstattung zu den ersten neun Monaten 2018 präzisiert haben.
In der Altersvorsorge erwarteten wir leicht steigende Erlöse. Zum Ende des Berichtsjahrs lagen wir mit einem Wachstum von 2,0 % im Rahmen unserer präzisierten Erwartungen. Das Vermögensmanagement entwickelte sich mit leicht steigenden Erlösen wie nach neun Monaten erwartet. Die Sachversicherung stieg ebenfalls leicht an und lag damit im Rahmen unserer Erwartungen. In der Krankenversicherung blieben die Erlöse wie erwartet stabil. Die Immobilienvermittlung stieg im vergangenen Geschäftsjahr deutlich an und lag damit über unseren Erwartungen zu Jahresbeginn und im Rahmen der präzisierten Erwartung nach den ersten neun Monaten. In der Finanzierung hat sich unsere Erwartung einer gleichbleibenden Erlösentwicklung erfüllt.
Bei den Verwaltungskosten erwarteten wir eine stabile Entwicklung. Einschließlich fortgeführter Zukunftsinvestitionen, insbesondere für die Gewinnung junger Berater im Rahmen der Stärkung des Hochschulsegments, für die wir im abgelaufenen Geschäftsjahr 6,7 Mio. € aufgewendet haben, und der beschriebenen Nachzahlung für Umsatzsteuer ist die Entwicklung mit einem Anstieg von 2,6 % im Rahmen unserer Erwartung stabil verlaufen.
Mit einem EBIT von 46,4 Mio. € liegen wir gegenüber dem Vorjahr deutlich über dem EBIT und auf dem Niveau des operativen EBIT. Damit haben wir unsere Jahresziele erreicht.