WIRTSCHAFTSBERICHT

 

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Gesamtwirtschaftliche Situation

Im Berichtsjahr setzte sich im Euro-Raum die konjunkturelle Erholung fort. Das Wirtschaftswachstum für die Eurozone lag 2015 nach Schätzungen der FERI Trust GmbH (FERI Trust) bei 1,5 %. Zum Vergleich: 2014 hatte es lediglich bei 0,9 % gelegen. Auch in der deutschen Wirtschaft ging der Aufschwung weiter. Gründe hierfür sieht der Sachverständigenrat in seinem Jahresgutachten 2015/2016 vor allem in der guten Lage am deutschen Arbeitsmarkt und der daraus resultierenden Ausweitung des privaten Konsums. Aufgrund der günstigen Konjunkturentwicklung erzielte der Staat 2015 erneut einen Finanzierungsüberschuss. Infolge dessen stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland laut Berechnungen der FERI 2015 um 1,7 %.

Konsumklima sinkt, ifo-Geschäftsklimaindex steigt

Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich im Laufe des Berichtsjahrs eingetrübt: Der Konsumklimaindex lag laut Prognose der GfK im Dezember 2015 bei 9,3 Punkten und ging damit zum vierten Mal in Folge leicht zurück. Im Juni 2015 hatte er noch bei 10,2 Punkten gelegen. Als Grund für den schwindenden Konjunkturoptimismus der Deutschen nennt die GfK-Studie den anhaltend starken Zustrom von Asylbewerbern. So gaben im November 2015 knapp 40 % der Bundesbürger an, dass sie eine steigende Arbeitslosigkeit erwarten. Das Gros von ihnen (69 %) sieht die Ursache dafür in der Flüchtlingskrise. Der Konsumklima-Index der GfK gilt als der wichtigste Indikator für das Konsumverhalten der deutschen Verbraucher und die konjunkturelle Stabilität.

 

Die deutschen Unternehmen zeigten sich angesichts der zunehmenden weltweiten Unsicherheiten weitgehend unbeeindruckt. Auch die Anschläge von Paris konnten im November 2015 die Geschäftsaussichten hierzulande nicht eintrüben. Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg im November auf 109,0 Punkte – von 108,2 Punkten im Vormonat. Im Dezember ging der Index leicht auf 108,7 Punkte zurück. 

 

Positive Entwicklung bei Beschäftigung und Einkommen

Die günstige Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt hielt im Berichtsjahr weiter an. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sank die Zahl der registrierten Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2015 um 104.000 auf 2,8 Mio. Personen. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 6,4 %.


Besonders günstig blieb der Arbeitsmarkt für gut ausgebildete Arbeitnehmer. So liegt die Arbeitslosenquote von Akademikern mit 2,5 % weiterhin auf Vollbeschäftigungsniveau.


Die gute Situation auf dem Arbeitsmarkt führte laut Herbstprojektion der Bundesregierung zu deutlichen Lohnsteigerungen. Die Nettolöhne und -gehälter stiegen 2015 um 2,6 %; die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte erhöhten sich ebenfalls um 2,6 %. Die Sparquote in Deutschland ist im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht angestiegen und lag bei 9,7 %. 2014 lag sie bei 9,4 % nach 9,1 % in 2013.