ERGÄNZENDE ANGABEN FÜR DIE MLP AG (GEMÄSS HGB)
Der Jahresabschluss der MLP AG wird im Gegensatz zum Konzernabschluss nicht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) sondern nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt.
Geschäft und Rahmenbedingungen
Allgemeine Lage der Gesellschaft
Innerhalb des MLP Konzerns hat die MLP AG die Holding-Funktion inne. Gegenstand der Gesellschaft ist die Leitung der Unternehmensgruppe. Sie legt die strategischen Ziele fest und sichert die aufeinander abgestimmte Geschäftspolitik des Konzerns. Unter der MLP AG sind drei Tochtergesellschaften angesiedelt: Die MLP Finanzdienstleistungen AG ist das Beratungsunternehmen des Konzerns für Privat- und Firmenkunden. Sie besitzt eine Banklizenz und ist für die Vermittlung von Versicherungen als Versicherungsmakler registriert. Die zweite Tochtergesellschaft FERI AG (einschließlich ihrer Tochtergesellschaften) betreut vor allem vermögende Privatkunden und institutionelle Anleger. Die DOMCURA Gruppe konzipiert, entwickelt und realisiert als Assekuradeur aus dem gesamten Marktangebot umfassende Deckungskonzepte in der Sachversicherung für private und gewerbliche Kunden. Gleichzeitig gehören zur DOMCURA Gruppe unter anderem Spezialmakler für Gewerbe- und Industrieversicherungen. Mehr Informationen dazu finden sich im Kapitel „Geschäftsverlauf“ des zusammengefassten Lageberichts des MLP Konzerns.
Geschäftsverlauf der MLP AG
Im Jahr 2016 gab es folgende Veränderungen in der Unternehmensstruktur: Die FERI AG hat im Berichtszeitraum den Verkauf der FERI EuroRating Services AG bekannt gegeben. Das Closing der Transaktion erfolgte am 1. August 2016. FERI konzentriert sich damit weiter auf seine Kernkompetenzen Investment Management, Investment Consulting und Investment Research sowie die strategische Weiterentwicklung zum führenden Investmenthaus in Deutschland, Luxemburg, der Schweiz und Österreich.
Im Rahmen der weiteren Fokussierung der Unternehmensstruktur in der DOMCURA Gruppe wurden im Berichtsjahr unter anderem die Ralf W. Barth GmbH und die F&F Makler AG auf die nordias GmbH Versicherungsmakler verschmolzen. Dort ist der Geschäftsbereich Makler zusammengefasst, dazu gehören unter anderem Spezialmakler für Gewerbe- und Industrieversicherungen.
Der Geschäftsverlauf der MLP AG ist aufgrund der bestehenden Ergebnisabführungsverträge im Wesentlichen durch die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Beteiligungen geprägt. Der jeweilige Geschäftsverlauf ist ebenfalls im Konzernbericht erläutert. Zwischen der MLP AG und der DOMCURA Gruppe wurde im Verlauf des Jahres 2016 ein Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen, dem die Hauptversammlung der MLP AG am 16. Juni 2016 zugestimmt hat.
Vor diesem Hintergrund entsprechen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Branchensituation und das Wettbewerbsumfeld im Wesentlichen denen des MLP Konzerns und werden im Abschnitt „Gesamtwirtschaftliches Umfeld“ sowie „Branchensituation und Wettbewerbsumfeld“ ausführlich beschrieben.
Ertragslage
Zum 1. Januar 2016 trat das Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) in Kraft. Hierdurch erfolgte eine Neudefinition der Umsatzerlöse. Dies hat zur Folge, dass neben dem bisherigen Ausweis der sonstigen betrieblichen Erträge zukünftig auch ein Ausweis von Umsatzerlösen erfolgt.
Die Umsatzerlöse lagen im Berichtsjahr bei 5,7 Mio. €. Hierin enthalten sind die Erträge aus der Vermietung von Gebäuden an verbundene Unternehmen. Die sonstigen betrieblichen Erträge erreichten 12,3 Mio. € nach 11,0 Mio. € im Vorjahr. Wären die Veränderungen durch das BilRUG bereits im Vorjahr zu berücksichtigen gewesen, hätten sich im Jahr 2015 Umsatzerlöse vom 6,6 Mio. € und sonstige betriebliche Erträge von 4,4 Mio. € ergeben. Der unter dieser Betrachtung zu erkennende Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge ist unter anderem auf den Verkauf einer Immobilie und eine Vergleichszahlung in einem Gerichtsverfahren zurückzuführen.
Der Personalaufwand ging im Vergleich zum Vorjahr auf 4,0 Mio. € zurück. Hintergrund sind zum einen niedrigere Aufwendungen für Löhne und Gehälter sowie durch eine Zinsanpassung niedrigere Aufwendungen für Pensionszusagen.
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen blieben mit 3,7 Mio. € (3,8 Mio. €) nahezu konstant. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen auf 10,6 Mio. € (9,7 Mio. €), unter anderem bedingt durch höhere Aufwendungen für Beratung. Enthalten sind hierin zudem Aufwendungen im Rahmen unseres Effizienzprogramms in Höhe von 0,8 Mio. €.
Wesentlichen Einfluss auf die Ertragslage der MLP AG hat die Geschäftsentwicklung der größten Tochtergesellschaft MLP Finanzdienstleistungen AG. Mit ihr besteht, ebenso wie mit der FERI AG und der Schwarzer Familienholding GmbH (DOMCURA Gruppe), ein Ergebnisabführungsvertrag, der sich im Finanzergebnis widerspiegelt.
In der Berichtsperiode ging das Finanzergebnis auf 22,7 Mio. € (33,7 Mio. €) zurück. Höhere Ergebnisabführungen der FERI AG und der DOMCURA wurden durch die niedrigere Ergebnisabführung der MLP Finanzdienstleistungen AG, bedingt durch einmalige Sonderaufwendungen im Rahmen unseres Effizienzprogramms, überkompensiert.
Der Steueraufwand ging im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 4,0 Mio. € (8,8 Mio. €) zurück. Hintergrund des Rückgangs ist ein erhöhter Aufwand im Vorjahr durch eine Steuernachzahlung sowie eine niedrigere Bemessungsgrundlage im Jahr 2016. Der Jahresüberschuss belief sich somit auf 18,2 Mio. € (15,6 Mio. €).
Vermögenslage
Die Bilanzsumme der MLP AG lag zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 bei 413,3 Mio. € (406,7 Mio. €).
Auf der Aktivseite der Bilanz ging das Sachanlagevermögen aufgrund des Verkaufs einer Immobilie sowie planmäßiger Abschreibungen von 42,1 Mio. € auf 36,3 Mio. € zurück. Die Finanzanlagen erhöhten sich auf 258,0 Mio. € (248,0 Mio. €) und resultieren aus Umschichtungen aus anderen Anlageformen.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände reduzierten sich auf 36,6 Mio. € (51,6 Mio. €). Die darin enthaltenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen gingen ebenfalls auf 24,1 Mio. € zurück. Hierbei handelt es sich vor allem um Forderungen gegen die Tochterunternehmen der MLP AG, die auf die mit diesen Gesellschaften bestehenden Ergebnisabführungsverträge zurückzuführen sind. Die sonstigen Vermögensgegenstände gingen auf 12,2 Mio. € (15,1 Mio. €) zurück. Beeinflusst wurde diese Entwicklung insbesondere durch insgesamt niedrigere Forderungen aus Ertragssteuern.
Der Posten Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks erhöhte sich auf 79,7 Mio. € (63,2 Mio. €). Hintergrund des Anstiegs ist im Wesentlichen die erhaltene Zahlung durch den Verkauf einer Immobilie.
Auf der Passivseite der Bilanz erhöhte sich das Eigenkapital leicht auf 392,7 Mio. € (387,6 Mio. €). Das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklage blieben unverändert bei 109,3 Mio. € bzw. 139,1 Mio. €.
Die Rückstellungen lagen mit 17,1 Mio. € (16,1 Mio. €) nur leicht über Vorjahresniveau. Dabei lagen die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen mit 10,8 Mio. € (10,6 Mio. €) auf dem Niveau des Vorjahrs. Die Steuerrückstellungen stiegen auf 2,5 Mio. € (0,3 Mio. €). Die sonstigen Rückstellungen fielen auf 3,8 Mio. € (5,1 Mio. €). Der höhere Vorjahreswert ist im Wesentlichen bedingt durch die im Vorjahr eingestellten Rückstellungen für Zinsen im Rahmen der ordentlichen Betriebsprüfung.
Finanzlage und Dividende
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 verfügte die MLP AG über liquide Mittel (Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks) in Höhe von 79,7 Mio. € (63,2 Mio. €). Einen mindernden Einfluss auf diese Position hatte im Wesentlichen die Ausschüttung der Dividende an unsere Aktionäre in Höhe von 0,12 € je Aktie in einem Gesamtvolumen von 13,1 Mio. €. Erhöhend wirkten sich die Ergebnisabführungen unserer Tochtergesellschaften aus.
Die Eigenkapitalquote blieb mit 95,0 % (95,3 %) nahezu konstant. Insgesamt verfügt die MLP AG damit weiterhin über eine gute Eigenkapitalausstattung. Zusätzlich verfügt die MLP zum Bilanzstichtag über offene Kreditlinien in Höhe von 50,0 Mio. €.
Die Verbindlichkeiten der MLP AG erhöhten sich zum Bilanzstichtag auf 3,6 Mio. € (3,0 Mio. €), maßgeblich begründet durch den Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 0,3 Mio. € auf 0,6 Mio. € sowie der sonstigen Verbindlichkeiten auf 0,9 Mio. € (0,6 Mio. €). Bei den Verbindlichkeiten der MLP AG handelt es sich ausschließlich um kurzfristige Verbindlichkeiten. Damit übersteigen die liquiden Mittel die kurzfristigen Verbindlichkeiten um ein Vielfaches.
Die Dividendenzahlungen der MLP AG richten sich nach der Finanz- und Ertragslage sowie nach dem zukünftigen Liquiditätsbedarf. Für das Geschäftsjahr 2016 bewegt sich die Ausschüttungsquote wie angekündigt zwischen 50 % und 70 %. Konkret schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 29. Juni 2017 eine Dividende je Aktie in Höhe von 0,08 € vor. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 60 % des Nettoergebnisses des Konzerns.
Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf
Der Geschäftsverlauf der MLP AG ist im Wesentlichen abhängig von dem Geschäftsverlauf des MLP Konzerns, sodass auf den Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf des MLP Konzerns verwiesen wird.
Insgesamt entsprach die Entwicklung der MLP AG trotz der weiterhin schwierigen Marktbedingungen für ihre Tochtergesellschaften im Jahr 2016 den eigenen Zielsetzungen und Erwartungen.
Mitarbeiter
Im abgelaufenen Geschäftsjahr beschäftigte die MLP AG durchschnittlich sieben Mitarbeiter nach sieben Mitarbeitern im Vorjahr.
Die Festlegungen zur Förderung der gleichberechtigen Teilhabe von Frauen an Führungspositionen nach § 76 Abs. 4 und § 111 Abs. 5 des Aktiengesetzes haben für die MLP AG wie den MLP Konzern gleichermaßen Gültigkeit. Insofern verweisen wir auf die Festlegungen zur Förderung der gleichberechtigen Teilhabe von Frauen an Führungspositionen nach § 76 Abs. 4 und § 111 Abs. 5 des Aktiengesetzes des MLP Konzerns. Details finden sich im Corporate Governance-Bericht des MLP Konzerns.
Vergütungsbericht der MLP AG
Die Grundsätze zur Struktur und Ausgestaltung des Vergütungssystems der MLP AG entsprechen denen des MLP Konzerns, sodass auf den Vergütungsbericht des MLP Konzerns verwiesen wird.
Risiken und Chancen der MLP AG
Die Risiken und Chancen der MLP AG entsprechen im Wesentlichen den Risiken und Chancen des MLP Konzerns, sodass auf den Risikobericht sowie den Chancenbericht des MLP Konzerns verwiesen wird.
Die MLP AG ist als Mutterunternehmen des MLP Konzerns in das konzernweite Risikomanagementsystem eingebunden. Weitere Informationen finden sich im Abschnitt „Risikomanagement“ des Risikoberichts des MLP Konzerns.
Die Beschreibung des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess der MLP AG entspricht ebenfalls der des MLP Konzerns, sodass ebenfalls auf den Risikobericht des MLP Konzerns verwiesen wird.
Für weitere Informationen in Bezug auf Finanzinstrumente und deren Verwendung verweisen wir ebenfalls auf den Risikobericht sowie den Anhang des MLP Konzerns.
Prognosebericht der MLP AG
Die Entwicklung der MLP AG ist in ihrer Funktion als Holding wesentlich von der Entwicklung und den Ergebnisabführungen ihrer Beteiligungen abhängig. Vor diesem Hintergrund verweisen wir auf den Prognosebericht des MLP Konzerns.
Erläuternder Bericht über die Angaben gem. §§ 176 Abs. 1 AktG, 289 Abs. 4 HGB
Der Erläuternde Bericht über die übernahmerelevanten Angaben hat für die MLP AG wie den MLP Konzern gleichermaßen Gültigkeit. Insofern wird auf den Erläuternden Bericht über die Angaben gem. §§ 176 Abs. 1 AktG, 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB des MLP Konzerns verwiesen.
Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB
Die Erklärung zur Unternehmensführung gilt für die MLP AG und den MLP Konzern gleichermaßen, sodass auf die Erklärung zur Unternehmensführung für den MLP Konzern verwiesen wird.