WIRTSCHAFTSBERICHT
Ertragslage
Entwicklung der Gesamterlöse
Gesamterlöse legen zu
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte MLP die Gesamterlöse um 2,9 % auf 628,2 Mio. € (610,4 Mio. €) steigern – das ist der höchste Wert seit Ausbruch der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2008. Dabei profitierte MLP von der deutlichen Verbreiterung der Erlösbasis in den vergangenen Jahren und erzielte Zuwächse in allen Beratungsfeldern mit Ausnahme der Altersvorsorge. Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung waren die Provisionserlöse, die von 570,1 Mio. € auf 589,9 Mio. € anstiegen. Die Erlöse aus dem Zinsgeschäft lagen mit 18,9 Mio. € (20,5 Mio. €) aufgrund des fortgesetzt niedrigen Zinsumfelds unter Vorjahr.
Altersvorsorge marktbedingt unter Vorjahr
Die Altersvorsorge blieb marktbedingt mit 208,1 Mio. € (221,5 Mio. €) hinter dem Vorjahr zurück. Die Beitragssumme des Neugeschäfts ging auf 3.408,8 Mio. € (3.688,6 Mio. €) zurück. Positiv entwickelte sich der Anteil der betrieblichen Altersvorsorge, die zum Jahresende 15,0 % der Beitragssumme ausmachte, gegenüber 13,1 % im Vorjahr. Bei der Umstellung auf neue Garantien nimmt MLP nach wie vor eine Vorreiterrolle ein. Während am Markt Lebens- und Rentenversicherungen mit klassischem Garantiezins nach wie vor einen hohen Anteil von 40 % haben, fließen bei MLP lediglich noch 5 % der neu vermittelten Verträge in diesen Bereich. Der Anteil der neuen Garantien lag bei 76 %, rein fondsgebundene Verträge erreichten 19 %.
Vermögensmanagement auf Rekordniveau
Deutliche Zuwächse erzielte die MLP Gruppe im Vermögensmanagement. Hier legten die Erlöse um 14,5 % auf 190,6 Mio. € (166,4 Mio. €) zu. Das betreute Vermögen stieg auf 33,9 Mrd. € (30. September 2017: 32,7 Mrd. €). Darin zeigen sich deutliche Zuwächse sowohl beim Tochterunternehmen FERI als auch im MLP Privatkundengeschäft.
Sachversicherung mit weiterem Wachstum
Die Sachversicherung konnte im Jahr 2017 erneut zulegen. Zum Jahresende betrugen die Erlöse 109,9 Mio. € (105,6 Mio. €). Ebenfalls positiv entwickelte sich der Bestand an Sachversicherungen. Das über den MLP Konzern vereinnahmte Prämienvolumen stieg auf 360,1 Mio. € (350,2 Mio. €).
Krankenversicherung auf Vorjahresniveau
Die Erlöse in der Krankenversicherung lagen mit 45,9 Mio. € (45,8 Mio. €) auf dem Niveau des Vorjahrs. Damit hat sich MLP trotz der Zurückhaltung vieler Bürger beim Abschluss privater Krankenvollversicherungen stabil entwickelt.
Immobilienvermittlung mit stärkstem Wachstum
In der Finanzierung stiegen die Erlöse um 10,4 % auf 17,0 Mio. € (15,4 Mio. €) und übertrafen damit das Rekordniveau des Jahres 2015 (2015: 16,2 Mio. €).
Die höchste Zuwachsrate erzielte die seit 2014 ausgebaute Immobilienvermittlung. Sie ist in den „Übrigen Beratungsvergütungen“ enthalten, die um 19,5 % auf 18,4 Mio. € (15,4 Mio. €) zulegten.
Weiterentwicklung der Unternehmensstruktur erfolgreich abgeschlossen
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat MLP die angekündigte Weiterentwicklung der Unternehmensstruktur erfolgreich abgeschlossen. Hierfür sind einmalige Sonderaufwendungen in Höhe von 9,1 Mio. € entstanden. Die Verwaltungskosten (definiert als Summe von Personalaufwendungen, Abschreibungen und Wertminderungen sowie sonstigen betrieblichen Aufwendungen), die in diesem Jahr auch die genannten einmaligen Sonderaufwendungen beinhalten, betrugen 282,1 Mio. € (290,9 Mio. €).
Das operative EBIT (vor einmaligen Sonderaufwendungen) stieg um 33,0 % auf 46,7 Mio. € (35,1 Mio. €). Vor dem Hintergrund der einmaligen Sonderaufwendungen lag das EBIT bei 37,6 Mio. € (19,7 Mio. €). Die Einmalaufwendungen wirkten sich ebenfalls auf das Konzernergebnis aus, das 27,8 Mio. € (14,7 Mio. €) betrug. Das operative Konzernergebnis, auf dessen Basis Vorstand und Aufsichtsrat ihren Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung geben werden, belief sich auf 36,9 Mio. €.
Analyse der Umsatzentwicklung
Die Umsatzerlöse stiegen im Berichtsjahr auf 608,7 Mio. € (590,6 Mio. €). Maßgeblichen Anteil daran hatte der Anstieg der Provisionserlöse von 570,1 Mio. € auf 589,9 Mio. €, wesentlich beeinflusst durch den Anstieg der Erlöse im Vermögensmanagement. Die sonstigen Erlöse lagen bei 19,4 Mio. € (19,8 Mio. €). Die Gesamterlöse erreichten 628,2 Mio. € nach 610,4 Mio. € im Vorjahr.
Vermögensmanagement mit deutlichem Wachstum
Die Zinserlöse lagen aufgrund des fortgesetzt niedrigen Zinsniveaus mit 18,9 Mio. € (20,5 Mio. €) nur knapp unter Vorjahr. Innerhalb der Provisionserlöse leistete die Altersvorsorge weiterhin den größten Beitrag mit 35,3 % (38,9 %), gefolgt vom Vermögensmanagement mit 32,3 % (29,2 %) und der Sachversicherung mit 18,6 % (18,5 %). Einen detaillierten Überblick gibt Ihnen nachfolgende Tabelle:
Aufteilung der Umsatzerlöse:
Angaben in Mio. € | Anteil in % | 2017 | Anteil in % | 2016 | Veränderung in % |
Altersvorsorge | 35% | 208,1 | 39% | 221,5 | -6,0% |
Vermögensmanagement | 32% | 190,6 | 29% | 166,4 | 14,5% |
Sachversicherung | 19% | 109,9 | 19% | 105,6 | 4,1% |
Krankenversicherung | 8% | 45,9 | 8% | 45,8 | 0,2% |
Finanzierung | 3% | 17,0 | 3% | 15,4 | 10,4% |
Übrige Beratungsvergütungen | 3% | 18,4 | 3% | 15,4 | 19,5% |
Summe Provisionserlöse | 589,9 | 570,1 | 3,5% | ||
Erlöse aus dem Zinsgeschäft | 18,9 | 20,5 | -7,8% | ||
Gesamt | 608,7 | 590,6 | 3,1% | ||
Analyse der Aufwendungen
Provisionsergebnis über Vorjahr
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen aus dem Provisionsgeschäft beinhalten vor allem die erfolgsabhängigen Zahlungen an unsere Berater. Sie stellen den größten Posten bei den Aufwendungen dar. In diesem Posten sind ebenfalls die Provisionsaufwendungen im Segment DOMCURA enthalten. Die variablen Aufwendungen entstehen durch die Vergütung von Vermittlungsleistungen im Sachversicherungsgeschäft. Hinzu kommen die Provisionsaufwendungen im Segment FERI, die sich insbesondere aus den Aktivitäten im Bereich Fondsadministration ergeben. Sie fallen in diesem Geschäftsfeld vor allem durch die Vergütung der Depotbank und des Fondsvertriebs an. Vor dem Hintergrund gestiegener Provisionserlöse lagen die Provisionsaufwendungen mit 309,3 Mio. € (298,5 Mio. €) leicht über Vorjahr. Das Provisionsergebnis stieg damit auf 280,6 Mio. € (271,6 Mio. €).
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen aus dem Zinsgeschäft gingen aufgrund des fortgesetzt niedrigen Zinsumfelds auf 1,1 Mio. € (1,7 Mio. €) zurück. Insgesamt betrug das Zinsergebnis 17,8 Mio. € (18,8 Mio. €).
Der Rohertrag (definiert als Ergebnis der Gesamterlöse abzüglich der Aufwendungen für bezogene Leistungen aus dem Provisionsgeschäft sowie Aufwendungen für bezogene Leistungen aus dem Zinsgeschäft) verbesserte sich auf 317,8 Mio. € (310,2 Mio. €).
Verwaltungskosten vor Einmalaufwendungen rückläufig
Die Verwaltungskosten des MLP Konzerns lagen im Berichtsjahr bei 282,1 Mio. € (290,9 Mio. €). Hierbei ist zu beachten, dass sowohl im Jahr 2017 als auch im Vorjahr Sonderaufwendungen enthalten sind. Bereinigt um diese Sonderaufwendungen in Höhe von 9,1 Mio. € (15,4 Mio. €) betrugen die Verwaltungskosten im abgelaufenen Geschäftsjahr 273,0 Mio. € (275,5 Mio. €). Der wesentliche Teil der Sonderaufwendungen des Jahres 2017 ist in den „sonstigen betrieblichen Aufwendungen“ enthalten.
Sonderaufwendungen durch Weiterentwicklung der Unternehmensstruktur nach Segmenten (alle Angaben in Mio. €)
Der Personalaufwand blieb mit 123,2 Mio. € (121,8 Mio. €) nahezu stabil. Hierin enthalten sind unter anderem 106,7 Mio. € für Löhne und Gehälter (105,0 Mio. €), 14,0 Mio. € für Sozialabgaben (14,3 Mio. €) und Altersvorsorgezuschüsse des Arbeitgebers von 2,6 Mio. € (2,5 Mio. €). Dieser Posten enthält einen einmaligen Sonderaufwand von 0,6 Mio. €. Die planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen reduzierten sich auf 15,3 Mio. € (24,0 Mio. €). Der Vorjahreswert war maßgeblich beeinflusst durch einmalige Sonderaufwendungen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 143,6 Mio. € (145,1 Mio. €) unter Vorjahr. In diesem Posten sind rund 8,4 Mio. € einmaliger Sonderaufwand enthalten.
Aufwandsstruktur
Alle Angaben in Mio. € | 2017 | in % der Gesamtaufwendungen | 2016 | in % der Gesamtaufwendungen | Veränderung in % |
Aufwendungen für bezogene Leistungen aus dem Provisionsgeschäft | 309,3 | 52,2% | 298,5 | 50,5% | 3,6% |
Aufwendungen für bezogene Leistungen aus dem Zinsgeschäft | 1,1 | 0,2% | 1,7 | 0,3% | -35,3% |
Personalaufwand | 123,2 | 20,8% | 121,8 | 20,6% | 1,1% |
Planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen | 15,3 | 2,6% | 24,0 | 4,1% | -36,3% |
Sonstige betriebliche Aufwendungen | 143,6 | 24,2% | 145,1 | 24,5% | -1,0% |
GESAMT | 592,5 | 100,0% | 591,1 | 100,0% | 0,2% |
Die Geschäftsentwicklung der MLP Hyp GmbH ist in diesem Jahr erneut sehr erfreulich verlaufen. Wir halten an dieser Gesellschaft 49,8 % der Anteile. Sie ist ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Baufinanzierungsbroker Interhyp. Das uns zustehende Ergebnis dieser Gesellschaft erhöhte sich aufgrund der sehr guten Geschäftsentwicklung auf 2,5 Mio. € (2,1 Mio. €). In der Gewinn- und Verlustrechnung zeigt sich dies in dem Posten „Ergebnis aus den nach der Equity-Methode bewerteten Anteilen“.
Operatives EBIT mit deutlichem Anstieg
Das operative EBIT vor einmaligen Sonderaufwendungen stieg im Jahr 2017 um 33,0 % auf 46,7 Mio. € (35,1 Mio. €). Hintergrund des Anstiegs sind zum einen höhere Provisionserlöse. Zum anderen haben Kostenentlastungen durch das im Jahr 2016 initiierte Effizienzprogramm das Ergebnis positiv beeinflusst. Wie angekündigt sind Einmalaufwendungen im Rahmen der Weiterentwicklung der Unternehmensstruktur entstanden. Sie beliefen sich auf 9,1 Mio. €, sodass das EBIT bei 37,6 Mio. € (19,7 Mio. €) lag.
Das Finanzergebnis ging im abgelaufenen Geschäftsjahr auf -1,2 Mio. € zurück (-0,9 Mio. €).
Einen Überblick über die Ergebnisstruktur und die Entwicklung der Ergebnisse sowie der Margen gibt folgende Tabelle:
Alle Angaben in Mio. € | 2017 | 2016 | Veränderung in % |
Gesamterlöse | 628,2 | 610,4 | 2,9% |
Rohertrag ¹⁾ | 317,8 | 310,2 | 2,5% |
Rohertrags-Marge (%) | 50,6% | 50,8% | |
EBIT | 37,6 | 19,7 | 90,9% |
EBIT-Marge (%) | 6,0% | 3,2% | |
Operatives EBIT ²⁾ | 46,7 | 35,1 | 33,0% |
Operative EBIT-Marge (%) | 7,4% | 5,8% | |
Finanzergebnis | -1,2 | -0,9 | -33,3% |
EBT | 36,4 | 18,7 | 94,7% |
EBT-Marge (%) | 5,8% | 3,1% | |
Ertragsteuern | -8,6 | -4,1 | >100% |
Jahresüberschuss | 27,8 | 14,7 | 89,1% |
Netto-Marge (%) | 4,4% | 2,4% | |
Ergebnis je Aktie nahezu verdoppelt
Insgesamt stieg das Konzernergebnis um 89,1 % auf 27,8 Mio. € (14,7 Mio. €). Hintergrund waren im Wesentlichen höhere Provisionserlöse sowie die positiven Auswirkungen des im Jahr 2016 initiierten Effizienzprogramms.
Konzernergebnis
Ergebnisverwendung
Unsere Dividendenpolitik besteht darin, 50 % bis 70 % des Konzernergebnisses an unsere Aktionäre auszuschütten. Für das Geschäftsjahr 2016 haben wir 0,08 € je Aktie in Form der laufenden Dividende an unsere Aktionäre ausgezahlt. Die Dividendensumme belief sich auf 8,7 Mio. €.
Für das Geschäftsjahr 2017 haben wir angekündigt, die Belastung durch die einmaligen Sonderaufwendungen im Rahmen der Weiterentwicklung der Unternehmensstruktur für unsere Aktionäre auszugleichen und den Dividendenvorschlag auf Basis eines operativen Konzernergebnisses zu bemessen. Auf dieser Basis schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 14. Juni 2018 eine Dividende in Höhe von 0,20 € je Aktie vor. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 64 % bezogen auf das operative Konzernergebnis.