WIRTSCHAFTSBERICHT

Finanzlage

 

Ziele des Finanzmanagements  

Das Finanzmanagement des MLP Konzerns erfolgt über ein zentrales Treasury in Zusammenarbeit mit den Bereichen Controlling und Risikomanagement. Unser übergeordnetes Ziel hierbei ist es, die Liquidität des Konzerns jederzeitig zu sichern, die Risiken im Bereich der Finanzinstrumente zu kontrollieren und das konzernweite Cash-Management zu optimieren. Wir setzen dazu eine rollierende Liquiditätsplanung mit einem Zeithorizont von 15 bis 18 Monaten ein.
 

Keine Verbindlichkeiten oder Forderungen in Fremdwährung

Im Berichtszeitraum bestanden keine wesentlichen Verbindlichkeiten oder Forderungen in Fremdwährungen, da wir nahezu 100 % der Gesamterträge im Euro-Raum erwirtschaften. Darum besteht für uns auch nicht die Notwendigkeit, eine Absicherung von Nettopositionen in Fremdwährungen durch Sicherungsinstrumente durchzuführen. Angaben zu finanzwirtschaftlichen Risiken finden sich im Konzernanhang im Kapitel „Finanzrisikomanagement“.

 

Finanzierungsanalyse

Eigenkapitalquote bei 18,7 %

Die Eigenkapitalausstattung und Liquidität des Konzerns sind weiterhin gut. Das Eigenkapital lag zum Bilanzstichtag mit 404,9 Mio. € (383,6 Mio. €) über dem Niveau des Vorjahrs. Wesentlichen Einfluss hierauf hatte das Konzernergebnis des Geschäftsjahrs 2017 in Höhe von 27,8 Mio. €. Ein gegenläufiger Effekt ergab sich durch die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2016 in Höhe von 8,7 Mio. €. Die Eigenkapitalquote verringerte sich aufgrund der höheren Bilanzsumme von 19,7 % auf 18,7 %. Die aufsichtsrechtliche Eigenmittelquote lag zum Bilanzstichtag bei 20,0 % (14,2 %). Hierin zeigt sich bereits die erfolgreiche Umsetzung der Weiterentwicklung der Unternehmensstruktur, verbunden mit dem Ziel, die anrechenbaren Eigenmittel bis zum Jahr 2021 deutlich zu erhöhen. Für die kommenden Jahre erwartet MLP auch in der heutigen Konzernstruktur einen erhöhten Kapitalbedarf durch die erhöhten Anforderungen gemäß Basel III.

 

Zur Finanzierung des Konzerns setzen wir derzeit keine Fremdmittel in Form der Vergabe von Schuldscheindarlehen ein. Unsere langfristigen Vermögenswerte sind durch langfristige Verbindlichkeiten finanziert. Weitere Refinanzierungsmittel bilden die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten aus dem Bankgeschäft, die uns grundsätzlich auch längerfristig zur Verfügung stehen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten aus dem Bankgeschäft in Höhe von insgesamt 1.501,2 Mio. € (1.308,8 Mio. €) bestehen im Wesentlichen aus Kundeneinlagen, die keine Finanzierungsfunktion für den Konzern haben. Diesen Verbindlichkeiten stehen als Gegenposten auf der Aktivseite der Bilanz Forderungen gegen Kunden und Kreditinstitute aus dem Bankgeschäft in Höhe von 1.336,2 Mio. € (1.217,5 Mio. €) gegenüber.

 

Die Rückstellungen haben mit einem Anteil an der Bilanzsumme von lediglich 4,1 % (4,7 %) keine wesentliche Finanzierungsfunktion im Konzern. Die anderen Verbindlichkeiten erhöhten sich zum Bilanzstichtag auf 154,9 Mio. € (146,9 Mio. €). Die kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich auf 149,1 Mio. € (143,1 Mio. €). Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Verbindlichkeiten aus dem operativen Geschäft. Den kurzfristigen Verbindlichkeiten stehen auf der Aktivseite Zahlungsmittel in Höhe von 301,0 Mio. € (184,8 Mio. €) gegenüber, die einen erhöhten Stand an Bundesbankguthaben reflektieren, sowie Finanzanlagen in Höhe von 158,5 Mio. € (162,3 Mio. €) und kurzfristige andere Vermögenswerte in Höhe von 111,1 Mio. € (109,4 Mio. €).

 

Am Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 bestanden finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von 13,7 Mio. € (15,8 Mio. €). Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Verpflichtungen aus der Anmietung unserer Geschäftsstellen sowie aus dem Leasing für Kraftfahrzeuge und Büromaschinen. Bis zum Jahr 2023 können sich daraus Verpflichtungen in Höhe von insgesamt 67,6 Mio. € (70,9 Mio. €) ergeben.
 

Liquiditätsanalyse

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit verringerte sich auf 115,5 Mio. € gegenüber 144,7 Mio. € im Vergleichszeitraum. Wesentliche Zahlungsströme ergeben sich dabei aus dem Einlagengeschäft mit unseren Kunden und aus der Anlage dieser Gelder.

 

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit hat sich von -41,3 Mio. € auf -2,6 Mio. € verändert. Im Vorjahreszeitraum wurden mehr Neuinvestitionen in Finanzanlagen getätigt als im Berichtszeitraum.
 

Verkürzte Kapitalflussrechnung
In Mio. €20172016
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode184,894,5
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit115,5144,7
Cashflow aus der Investitionstätigkeit-2,6-41,3
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit-8,7-13,1
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands104,290,3
Anpassungen aus Spaltungsvorgängen 12,0-
Finanzmittelbestand am Ende der Periode301,0184,8

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 stehen dem MLP Konzern liquide Mittel in Höhe von rund 353,5 Mio. € zur Verfügung. Die Liquiditätsausstattung ist damit nach wie vor gut. Für den MLP Konzern stehen ausreichende Liquiditätsreserven zur Verfügung. Neben den liquiden Mitteln bestehen auch noch freie Kreditlinien. Der MLP Konzern hat vereinbarte, nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von 131,6 Mio. €. Der MLP Konzern war im Jahr 2017 jederzeit in der Lage, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

 

Investitionsanalyse

MLP finanziert Investitionen in der Regel aus dem Cashflow. Das Gesamtinvestitionsvolumen in Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen ist im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 7,3 Mio. € zurückgegangen. Der höhere Vorjahreswert ist im Wesentlichen durch höhere Investitionen in vertriebsunterstützende IT-Systeme und Software begründet. Durch die Erhöhung unserer freien Eigenmittel im Rahmen der Weiterentwicklung der Unternehmensstruktur erweitern wir unsere unternehmerischen und wirtschaftlichen Spielräume deutlich, unter anderem für Investitionen.

Investitionen
Alle Angaben in Mio. €20172016201520142013
Immaterielle Vermögenswerte3,413,77,98,919,5
Geschäfts- oder Firmenwert-
Software (selbst erstellt)0,20,30,40,40,4
Software (erworben)1,02,50,41,10,6
Übrige immaterielle Vermögenswerte-0,00,00,00,0
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau2,111,07,17,418,5
Sachanlagen3,94,74,86,62,9
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten0,30,50,70,40,4
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung2,63,03,14,21,8
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau1,01,21,02,00,8
GESAMTINVESTITIONEN7,318,412,815,422,5

Der überwiegende Teil der Investitionen wurde mit 3,7 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr im Segment Banking getätigt. Hierbei handelt es sich, ebenso wie bei Investitionen im Segment Finanzberatung, in dem 1,3 Mio. € investiert wurden, um Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung und zum wesentlichen Teil in vertriebsunterstützende IT-Systeme. Sie tragen zur kontinuierlichen Verbesserung der Beratungsunterstützung und des Kundenservices bei. Neben diesen aktivierbaren Investitionen wenden wir für diese Projekte weitere investive Mittel auf, die als Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten sind. Im Segment FERI lagen die Investitionen bei 0,5 Mio. €. Hier haben wir sowohl in Betriebs- und Geschäftsausstattung wie in IT investiert. Im Segment DOMCURA haben wir 1,5 Mio. € investiert, insbesondere in Betriebs- und Geschäftsausstattung und in IT.
 

Investitionen nach Segmenten
GesamtinvestitionenVeränderung in %
Alle Angaben in Mio. €20172016
Finanzberatung1,316,6*-
Banking3,7-
FERI0,50,6-16,7%
DOMCURA1,50,7>100%
Holding0,30,30,0%
Summe7,318,4-60,3%