ERGÄNZENDE ANGABEN FÜR DIE MLP AG (GEMÄSS HGB)

 

Der Jahresabschluss der MLP AG wird im Gegensatz zum Konzernabschluss nicht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) sondern nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt.
    

Geschäft und Rahmenbedingungen

 

Allgemeine Lage der Gesellschaft

Innerhalb des MLP Konzerns hat die MLP AG die Holding-Funktion inne. Gegenstand der Gesellschaft ist die Leitung der Unternehmensgruppe. Sie legt die strategischen Ziele fest und sichert die aufeinander abgestimmte Geschäftspolitik des Konzerns. Unter der MLP AG sind drei Tochtergesellschaften angesiedelt: Die MLP Finanzdienstleistungen AG ist das Beratungsunternehmen des Konzerns für Privat- und Firmenkunden. Sie besitzt eine Banklizenz und ist für die Vermittlung von Versicherungen als Versicherungsmakler registriert. Die zweite Tochtergesellschaft FERI AG (einschließlich ihrer Tochtergesellschaften) betreut vor allem vermögende Privatkunden und institutionelle Anleger. Mit der Akquisition der Schwarzer Familienholding GmbH (DOMCURA Gruppe) kam im Berichtsjahr eine weitere Tochtergesellschaft hinzu. Die DOMCURA Gruppe konzipiert, entwickelt und realisiert als Assekuradeur aus dem gesamten Marktangebot umfassende Deckungskonzepte in der Sachversicherung für private und gewerbliche Kunden. Gleichzeitig gehören zur DOMCURA Gruppe unter anderem Spezialmakler für Gewerbe- und Industrieversicherungen. Mehr Informationen dazu finden sich im Kapitel „Geschäftsverlauf“ des zusammengefassten Lageberichts des MLP Konzerns.
 

Geschäftsverlauf der MLP AG

Im Jahr 2015 gab es folgende Veränderungen in der Unternehmensstruktur: Im Berichtszeitraum hat die MLP AG eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage durchgeführt. Gegen Einbringung von 33,33 % der Anteile an der Schwarzer Familienholding GmbH (SFH GmbH), der Muttergesellschaft der DOMCURA Gruppenunternehmen, wurden 1.456.948 neue Aktien ausgegeben. Diese Aktien sind für das Geschäftsjahr 2015 vollständig dividendenberechtigt. Das Grundkapital erhöhte sich dadurch um 1,35 % von 107.877.738 Aktien auf 109.334.686 Aktien. Die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage wurde am 10. August 2015 in das Handelsregister des Amtsgerichts Mannheim eingetragen. Im Juni hat die MLP AG einen Unternehmenskaufvertrag über die vollständige Übernahme der DOMCURA Gruppe unterzeichnet. Das Transaktionsvolumen belief sich auf insgesamt 18 Mio. €. Dabei wurden 12 Mio. € als Kaufpreis in bar gezahlt, weitere 6 Mio. € wurden durch die oben beschriebene Ausgabe neuer Aktien für die Einbringung von 33,33 % der Anteile an der SFH GmbH geleistet. Die DOMCURA Gruppe wurde mit dem Abschluss zum 30. September 2015 erstmalig auf der Ebene des MLP Konzerns in die Konsolidierung einbezogen. Weitere Informationen dazu finden sich im Kapitel „Geschäftsverlauf“ des zusammengefassten Lageberichts des MLP Konzerns.

 

Der Geschäftsverlauf der MLP AG ist aufgrund der bestehenden Ergebnisabführungsverträge im Wesentlichen durch die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Beteiligungen geprägt. Der jeweilige Geschäftsverlauf ist ebenfalls im Konzernbericht erläutert. Zwischen der MLP AG und der DOMCURA Gruppe ist im Verlauf des Jahres 2016 der Abschluss eines Ergebnisabführungsvertrags geplant.

 

Vor diesem Hintergrund entsprechen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Branchensituation und das Wettbewerbsumfeld im Wesentlichen denen des MLP Konzerns und werden in den Abschnitten „Gesamtwirtschaftliches Umfeld“ sowie „Branchensituation und Wettbewerbsumfeld“ ausführlich beschrieben.

Ertragslage

 

Im Geschäftsjahr 2015 gingen die sonstigen betrieblichen Erträge von 15,8 Mio. € auf 11,0 Mio. € zurück. Hierin enthalten sind im Wesentlichen Erträge aus der Vermietung von Gebäuden an verbundene Unternehmen. Der höhere Vorjahreswert resultierte vor allem aus der Veräußerung von Anlagevermögen und höheren Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen sowie der für MLP positiven Entscheidung bei der negativen Feststellungsklage gegen einige FERI Altgesellschafter.

 

Der Personalaufwand lag mit 6,4 Mio. € (6,2 Mio. €) auf Vorjahresniveau. Die im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Aufwendungen für Löhne und Gehälter wurden dabei durch höhere Aufwendungen für Pensionszusagen überkompensiert. Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen blieben mit 3,8 Mio. € (3,9 Mio. €) ebenfalls nahezu konstant.

 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen in der Berichtsperiode von 11,2 Mio. € auf 9,7 Mio. € zurück. Hintergrund des höheren Vorjahreswerts waren insbesondere höhere Abschreibungen/Wertminderungen.

 

Wesentlichen Einfluss auf die Ertragslage der MLP AG hat die Geschäftsentwicklung der größten Tochtergesellschaft MLP Finanzdienstleistungen AG. Mit ihr besteht, ebenso wie mit der FERI AG, ein Ergebnisabführungsvertrag, der sich im Finanzergebnis widerspiegelt.

 

In der Berichtsperiode erhöhte sich das Finanzergebnis auf 33,7 Mio. € (32,1 Mio. €). In dieser Entwicklung zeigt sich das insgesamt leicht höhere Volumen aus den Ergebnisabführungsverträgen. Insbesondere die FERI AG, aber auch die MLP Finanzdienstleistungen AG hat diese Entwicklung positiv beeinflusst. Gegenläufig wirkte sich ein höherer Zinsaufwand aus.

 

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sank aufgrund geringerer sonstiger betrieblicher Erträge auf 24,7 Mio. € (26,6 Mio. €). Der Steueraufwand betrug im abgelaufenen Jahr 8,8 Mio. € (9,1 Mio. €). Der Jahresüberschuss belief sich somit auf 15,6 Mio. € (17,1 Mio. €).
 

Vermögenslage

 

Die Bilanzsumme der MLP AG lag zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 mit 406,7 Mio. € (407,2 Mio. €) auf dem Niveau des Vorjahres.

 

Auf der Aktivseite der Bilanz ging das Sachanlagevermögen aufgrund planmäßiger Abschreibungen von 45,5 Mio. € auf 42,1 Mio. € zurück. Die Finanzanlagen erhöhten sich von 229,4 Mio. € 248,0 Mio. €, maßgeblich beeinflusst durch den beschriebenen Erwerb der DOMCURA Gruppe.

 

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände reduzierten sich auf 51,6 Mio. € (53,0 Mio. €). Die darin enthaltenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen erhöhten sich auf 36,5 Mio. € (34,0 Mio. €). Hierbei handelt es sich vor allem um Forderungen gegen die Tochterunternehmen der MLP AG, die auf die mit diesen Gesellschaften bestehenden Ergebnisabführungsverträge zurückzuführen sind. Gegenläufig wirkte sich die Entwicklung der sonstigen Vermögensgegenstände aus, die zum Stichtag von 19,0 Mio. € auf 15,1 Mio. € zurückgingen. Beeinflusst wurde diese Entwicklung insbesondere durch insgesamt niedrigere Forderungen aus Ertragssteuern.

 

Der Posten Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks reduzierte sich von 77,0 Mio. € auf 63,2 Mio. €. Hier wirkte sich die Ausschüttung der Dividende an unsere Aktionäre sowie die Zahlung eines Teils des Kaufpreises der DOMCURA Gruppe in bar mindernd aus.

 

Auf der Passivseite der Bilanz erhöhte sich das Eigenkapital auf 387,5 Mio. € (384,3 Mio. €), bedingt durch die beschriebene Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage. Das gezeichnete Kapital erhöhte sich in diesem Zusammenhang auf 109,3 Mio. € (107,9 Mio. €), die Kapitalrücklage stieg von 134,5 Mio. € auf 139,1 Mio. €.

 

Die Rückstellungen gingen gegenüber dem Vorjahr auf 16,1 Mio. € (19,3 Mio. €) zurück. Dabei lagen die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen mit 10,6 Mio. € (9,2 Mio. €) über dem Vorjahresniveau. Mit einem Wert von 0,3 Mio. € lagen die Steuerrückstellungen deutlich unter dem Wert des Vorjahreszeitraums (4,0 Mio. €). Weite Teile wurden hier im Zusammenhang mit einer Steuernachzahlung aufgelöst. Die sonstigen Rückstellungen fielen auf 5,1 Mio. € (6,1 Mio. €).

   

Finanzlage und Dividende

 

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 verfügte die MLP AG über liquide Mittel (Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks) in Höhe von 63,2 Mio. € (77,0 Mio. €). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der Ausschüttung der Dividende an unsere Aktionäre für das Geschäftsjahr 2014 in Höhe von 0,17 € je Aktie in einem Gesamtvolumen von 18,3 Mio. € sowie aus der Zahlung eines Teils des Kaufpreises der DOMCURA Gruppe in bar. Positiven Einfluss hatten die Ergebnisabführungen der Tochtergesellschaften.

 

Die Eigenkapitalquote blieb mit 95,3 % (94,4 %) nahezu konstant. Insgesamt verfügt die MLP AG damit weiterhin über eine gute Eigenkapitalausstattung. Zusätzlich verfügte die MLP AG zum Bilanzstichtag über offene Kreditlinien in Höhe von 50,0 Mio. €.

 

Die Verbindlichkeiten der MLP AG gingen zum Bilanzstichtag auf 3,0 Mio. € (3,6 Mio. €) zurück, maßgeblich begründet durch den Rückgang der sonstigen Verbindlichkeiten von 1,1 Mio. € auf 0,6 Mio. €. Bei den Verbindlichkeiten der MLP AG handelt es sich ausschließlich um kurzfristige Verbindlichkeiten. Damit übersteigen die liquiden Mittel die kurzfristigen Verbindlichkeiten um ein Vielfaches.

 

Die Dividendenzahlungen der MLP AG richten sich nach Finanz- und Ertragslage sowie nach dem zukünftigen Liquiditätsbedarf. Für das Geschäftsjahr 2015 bewegt sich die Ausschüttungsquote wie angekündigt zwischen 50 % und 70 %. Konkret schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 16. Juni 2016 eine Dividende je Aktie in Höhe von 0,12 € vor. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 66 % des Nettoergebnisses des Konzerns.

   

Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf


Der Geschäftsverlauf der MLP AG ist im Wesentlichen abhängig von dem Geschäftsverlauf des MLP Konzerns, sodass auf den Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf des MLP Konzerns verwiesen wird. Die Besonderheiten des Erwerbs der DOMCURA Gruppe hatten keinen Einfluss auf den Einzelabschluss der MLP AG, jedoch auf den Abschluss des MLP Konzerns.

 

Insgesamt ist die MLP AG durch die weiterhin schwierigen Marktbedingungen für ihre Tochtergesellschaften im Jahr 2015 hinter den eigenen Zielsetzungen und Erwartungen zurückgeblieben.

   

Mitarbeiter


Im abgelaufenen Geschäftsjahr beschäftigte die MLP AG durchschnittlich 7 Mitarbeiter nach 7 Mitarbeitern im Vorjahr.

  

Vergütungsbericht der MLP AG

 

Die Grundsätze zur Struktur und Ausgestaltung des Vergütungssystems der MLP AG entsprechen denen des MLP Konzerns, sodass auf den Vergütungsbericht des MLP Konzerns verwiesen wird.

 

Risiken und Chancen der MLP AG


Die Risiken und Chancen der MLP AG entsprechen im Wesentlichen den Risiken und Chancen des MLP Konzerns, sodass auf den Risikobericht sowie den Chancenbericht des MLP Konzerns verwiesen wird.


Die MLP AG ist als Mutterunternehmen des MLP Konzerns in das konzernweite Risikomanagementsystem eingebunden. Weitere Informationen finden sich im Abschnitt „Risikomanagement“ des Risikoberichts des MLP Konzerns.


Die Beschreibung des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess der MLP AG entspricht ebenfalls der des MLP Konzerns, sodass ebenfalls auf den Risikobericht des MLP Konzerns verwiesen wird.


Für weitere Informationen in Bezug auf Finanzinstrumente und deren Verwendung verweisen wir ebenfalls auf den Risikobericht sowie den Anhang des MLP Konzerns.

   

Nachtragsbericht der MLP AG

 

Wie im Prognosebericht des MLP Konzerns dargestellt wurden Ende Februar Effizienzmaßnahmen beschlossen, die im Wesentlichen die MLP Finanzdienstleistungen AG betreffen. Nach dem Bilanzstichtag haben sich darüber hinaus keine nennenswerten Ereignisse mit Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft ergeben.

   

Prognosebericht der MLP AG

 

Die Entwicklung der MLP AG ist in ihrer Funktion als Holding wesentlich von der Entwicklung und den Ergebnisabführungen ihrer Beteiligungen abhängig. Vor diesem Hintergrund verweisen wir auf den Prognosebericht des MLP Konzerns.

 

Erläuternder Bericht über die Angaben gem. §§ 176 Abs. 1 AktG, 289 Abs. 4 HGB

 

Der erläuternde Bericht über die übernahmerelevanten Angaben hat für die MLP AG wie den MLP Konzern gleichermaßen Gültigkeit. Insofern wird auf den Erläuternden Bericht über die Angaben gem. §§ 176 Abs. 1 AktG, 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB des MLP Konzerns verwiesen.

 

Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB

 

Die Erklärung zur Unternehmensführung gilt für die MLP AG und den MLP Konzern gleichermaßen, sodass auf die Erklärung zur Unternehmensführung für den MLP Konzern verwiesen wird.