WIRTSCHAFTSBERICHT
Finanzlage
Ziele des Finanzmanagements
Das Finanzmanagement des MLP Konzerns erfolgt über ein zentrales Treasury in Zusammenarbeit mit den Bereichen Controlling und Risikomanagement. Unser übergeordnetes Ziel ist es hierbei, die jederzeitige Liquidität des Konzerns zu sichern, die Risiken im Bereich der Finanzinstrumente zu kontrollieren und das konzernweite Cash-Management zu optimieren. Wir setzen dazu eine rollierende Liquiditätsplanung mit einem Zeithorizont von 15 bis 18 Monaten ein.
Keine wesentlichen Verbindlichkeiten oder Forderungen in Fremdwährung
Im Berichtszeitraum bestanden keine wesentlichen Verbindlichkeiten oder Forderungen in Fremdwährungen, da wir nahezu 100 % der Gesamterträge im Euro-Raum erwirtschaften. Darum besteht für uns auch nicht die Notwendigkeit, eine Absicherung von Nettopositionen in Fremdwährungen durch Sicherungsinstrumente durchzuführen. Angaben zu den finanzwirtschaftlichen Risiken finden sich im Konzernanhang im Kapitel „Finanzrisikomanagement“.
Finanzierungsanalyse
Das MLP Geschäftsmodell ist vergleichsweise wenig kapitalintensiv und erwirtschaftet hohe Cashflows. Allerdings ist für die kommenden Jahre ein erhöhter Kapitalbedarf durch die veränderte Eigenmitteldefinition sowie die erhöhten Anforderungen gemäß Basel III eingeplant.
Eigenkapitalquote bei 22,0 %
Die Eigenkapitalausstattung und Liquidität des Konzerns sind weiterhin gut. Das Eigenkapital erhöhte sich in der Berichtsperiode auf 385,8 Mio. € (376,8 Mio. €). Wesentlichen Einfluss hierauf hatten das Konzernergebnis des Geschäftsjahrs 2015 in Höhe von 19,8 Mio. € sowie die beschriebene Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage im August diesen Jahres im Volumen von 6,0 Mio. €. Ein gegenläufiger Effekt ergab sich durch die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2014 in Höhe von 18,3 Mio. €. Die Eigenkapitalquote verringerte sich aufgrund der höheren Bilanzsumme von 23,2 % auf 22,0 %. Die aufsichtsrechtliche Eigenmittelquote lag zum Bilanzstichtag bei 14,3 %. Das Absinken der Quote ist im Wesentlichen auf die immateriellen Vermögensgegenstände (siehe auch Anhangangabe 6 „Angaben zu Unternehmenserwerben“) zurückzuführen, die sich durch die Akquisition der DOMCURA Gruppe erhöht haben. Abgemildert wird dieser Effekt durch die im dritten Quartal durchgeführte Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage.
Zur langfristigen Finanzierung des Konzerns setzen wir derzeit keine Fremdmittel in Form von Wertpapieremissionen oder der Vergabe von Schuldscheindarlehen ein. Unsere langfristigen Vermögenswerte sind durch langfristige Verbindlichkeiten finanziert. Weitere Refinanzierungsmittel bilden die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten aus dem Bankgeschäft, die uns grundsätzlich auch längerfristig zur Verfügung stehen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten aus dem Bankgeschäft in Höhe von insgesamt 1.125,7 Mio. € (1.025,1 Mio. €) bestehen im Wesentlichen aus Kundeneinlagen, die keine Finanzierungsfunktion für den Konzern haben. Diesen Verbindlichkeiten stehen als Gegenposten auf der Aktivseite der Bilanz Forderungen gegen Kunden und Kreditinstitute aus dem Bankgeschäft in Höhe von 1.143,0 Mio. € (1.054,9 Mio. €) gegenüber.
Die Rückstellungen haben mit einem Anteil von lediglich 4,9 % (5,7 %) an der Bilanzsumme keine wesentliche Finanzierungsfunktion im Konzern. Die anderen Verbindlichkeiten erhöhten sich zum Bilanzstichtag auf 140,2 Mio. € (117,8 Mio. €). Hintergrund des Anstiegs ist im Wesentlichen die erstmalige Einbeziehung der DOMCURA Gruppe und resultiert aus Verbindlichkeiten aus dem Assekuradeurgeschäft. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich dabei auf 137,2 Mio. € (115,5 Mio. €). Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Verbindlichkeiten aus dem operativen Geschäft. Den kurzfristigen Verbindlichkeiten stehen auf der Aktivseite Zahlungsmittel in Höhe von 77,5 Mio. € (49,1 Mio. €), wesentlich beeinflusst durch die Einbeziehung der DOMCURA Gruppe sowie Finanzanlagen in Höhe von 147,9 Mio. € (145,3 Mio. €) und kurzfristige andere Vermögenswerte in Höhe von 99,3 Mio. € (104,2 Mio. €) gegenüber.
Am Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 bestanden finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von 15,8 Mio. € (14,5 Mio. €). Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Verpflichtungen aus der Anmietung unserer Geschäftsstellen sowie aus dem Leasing für Kraftfahrzeuge und Büromaschinen. Bis zum Jahr 2021 können sich daraus Verpflichtungen in Höhe von insgesamt 70,4 Mio. € (59,6 Mio. €) ergeben. Hintergrund ist im Wesentlichen die Einbeziehung der DOMCURA Gruppe sowie die Einrichtung neuer Beratungszentren.
Liquiditätsanalyse
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit erhöhte sich auf 58,8 Mio. € gegenüber 32,3 Mio. € im Vergleichszeitraum. Wesentliche Zahlungsströme ergeben sich dabei aus dem Einlagengeschäft mit unseren Kunden und aus der Anlage dieser Gelder.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit hat sich von –4,3 Mio. auf –18,0 Mio. € verändert. Im Berichtszeitraum wurden mehr Neuinvestitionen in Termingelder getätigt als im Vorjahreszeitraum.
Verkürzte Kapitalflussrechnung
Alle Angaben in Mio. € | 2015 | 2014 |
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode | 72,1 | 61,4 |
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 58,8 | 32,3 |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -18,0 | -4,3 |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -18,3 | -17,3 |
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands | 22,4 | 10,8 |
Finanzmittelbestand am Ende der Periode | 94,5 | 72,1 |
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 stehen dem MLP Konzern liquide Mittel in Höhe von rund 174 Mio. € zur Verfügung. Die Liquiditätsausstattung ist damit nach wie vor gut. Für den MLP Konzern stehen ausreichende Liquiditätsreserven zur Verfügung. Neben den liquiden Mitteln bestehen auch noch freie Kreditlinien. Der MLP Konzern war im Jahr 2015 jederzeit in der Lage, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Investitionsanalyse
MLP finanziert die Investitionen in der Regel aus dem Cashflow. Das Gesamtinvestitionsvolumen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen ging im abgelaufenen Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr planmäßig auf 12,8 Mio. € (15,4 Mio. €) zurück. Der Rückgang begründet sich im Wesentlichen durch die im Vorjahr höheren Investitionen in vertriebsunterstützende IT-Systeme und Betriebs- und Geschäftsausstattung, insbesondere Hardware.
Investitionen
Alle Angaben in Mio. € | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 |
Immaterielle Vermögenswerte | 7,9 | 8,9 | 19,5 | 7,8 | 4,3 |
Geschäfts- oder Firmenwert | – | – | – | – | – |
Software (selbst erstellt) | 0,4 | 0,4 | 0,4 | 0,4 | 0,4 |
Software (erworben) | 0,4 | 1,1 | 0,6 | 0,4 | 0,2 |
Übrige immaterielle Vermögenswerte | – | – | 0,0 | 0,0 | – |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 7,1 | 7,4 | 18,5 | 7,0 | 3,6 |
Sachanlagen | 4,8 | 6,6 | 2,9 | 6,7 | 3,5 |
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | 0,7 | 0,4 | 0,4 | 0,4 | 0,2 |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3,1 | 4,2 | 1,8 | 5,4 | 3,2 |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 1,0 | 2,0 | 0,8 | 0,9 | 0,0 |
GESAMTINVESTITIONEN | 12,8 | 15,4 | 22,5 | 14,5 | 7,8 |
Der deutlich überwiegende Teil der Investitionen wurde mit 11,2 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr im Segment Finanzdienstleistungen getätigt. Hierbei handelt es sich um Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung, und zum wesentlichen Teil um vertriebsunterstützende IT-Systeme. Sie tragen zur kontinuierlichen Verbesserung der Beratungsunterstützung und des Kundenservices bei. Neben diesen aktivierbaren Investitionen wenden wir für diese Projekte weitere investive Mittel auf, die als Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten sind. Im Segment FERI erreichten die Investitionen im vergangenen Jahr 0,8 Mio. €. Hier haben wir sowohl in Betriebs- und Geschäftsausstattung wie auch in immaterielle Vermögenswerte investiert. Im Segment DOMCURA lagen die Investitionen bei 0,5 Mio. € und betrafen insbesondere Betriebs- und Geschäftsausstattung.