WIRTSCHAFTSBERICHT

Ertragslage


Entwicklung der Gesamterlöse

Gesamterlöse legen zu

Der MLP Konzern konnte die Gesamterlöse im Geschäftsjahr 2019 um 6,4 % auf 708,8 Mio. € (666,0 Mio. €) steigern. Damit erreichten die Gesamterlöse erneut einen neuen Höchststand seit Verkauf der eigenen Versicherer. Dabei profitierte MLP von der deutlichen Verbreiterung der Erlösbasis in den vergangenen Jahren und erzielte Zuwächse in allen Beratungsfeldern. Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung waren die Provisionserlöse, die um 7,7 % auf 672,9 Mio. € (624,8 Mio. €) anstiegen. Die Erlöse aus dem Zinsgeschäft lagen mit 16,6 Mio. € (17,3 Mio. €) aufgrund des fortgesetzt niedrigen Zinsumfelds unter Vorjahr.

 

Erneut Wachstum in der Altersvorsorge

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten wir die Erlöse in der Altersvorsorge weiter steigern. Diese legten um 6,4 % auf 225,8 Mio. € (212,3 Mio. €) zu. Hintergrund des Anstiegs ist ein wachsendes Neugeschäft, dessen Beitragssumme um 7,3 % von 3.614,1 Mio. auf 3.881,2 Mio. € zulegte (unter Berücksichtigung der im Vorjahr angekündigten Umstellung der Berechnungsgrundlage ergibt sich eine Steigerung um 7,1 % von 3.904,2 Mio. € auf 4.183,2 Mio. €). Positiv entwickelte sich der Anteil der betrieblichen Altersvorsorge, die zum Jahresende 16,5 % (15,4 %) der Beitragssumme ausmachte (nach neuer Berechnungsgrundlage 20,9 % bzw. 19,3 %). Das Neugeschäft selbst verbesserte sich dabei um 15,0 % auf 639,5 Mio. € (556,1 Mio. €) (unter Berücksichtigung der im Vorjahr angekündigten Umstellung der Berechnungsgrundlage ergibt sich eine Steigerung um 15,9 % von 754,9 Mio. € auf 875,2 Mio. €). Bei der Umstellung auf neue Garantien nimmt MLP nach wie vor eine Vorreiterrolle ein. Rentenversicherungen mit klassischem Garantiezins machen bei MLP lediglich noch 3,0 % (4,0 %) bei neu vermittelten Verträgen aus. Der Anteil der neuen Garantien lag bei 74,0 % (76,0 %), rein fondsgebundene Verträge erreichten 23,0 % (20,0 %).

 

Vermögensmanagement erneut mit Rekord

Im Vermögensmanagement konnte die MLP Gruppe erneut Zuwächse verzeichnen. Hier legten die Erlöse um 10,6 % auf 223,5 Mio. € (202,0 Mio. €) zu. Das betreute Vermögen stieg auf einen neuen Höchstwert von 39,2 Mrd. € (34,5 Mrd. €). Damit zeigten sich Zuwächse beim Tochterunternehmen FERI und insbesondere im Privatkundengeschäft bei MLP. Das in der MLP Banking AG betreute Vermögen legte um 21,7 % zu und erreichte 6,3 Mrd. € (5,2 Mrd. €)

Sachversicherung mit weiterem Wachstum

Die Erlöse in der Sachversicherung konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut zulegen. Sie stiegen um 5,2 % auf 126,6 Mio. € (120,3 Mio. €). Auch der Bestand an Sachversicherungen entwickelte sich positiv. Das über den MLP Konzern vereinnahmte Prämienvolumen stieg auf 405,5 Mio. € (385,6 Mio. €).

 

Krankenversicherung über Vorjahresniveau

Die Erlöse in der Krankenversicherung lagen mit 48,3 Mio. € (47,7 Mio. €) geringfügig über Vorjahr. Damit hat sich MLP trotz der Zurückhaltung vieler Bürger beim Abschluss privater Krankenvollversicherungen positiv entwickelt.

 

Immobilienvermittlung mit deutlichem Wachstum

Ein deutliches Wachstum konnten wir in der seit 2014 ausgebauten Immobilienvermittlung verzeichnen. Hier stiegen die Erlöse um 17,9 % auf 23,7 Mio. € (20,1 Mio. €). Mit dem Closing des Erwerbs einer Mehrheitsbeteiligung an DEUTSCHLAND.Immobilien am 2. September 2019 werden seither neben den Erlösen aus der Immobilienvermittlung auch Erlöse aus der Immobilienentwicklung ausgewiesen. Im Berichtszeitraum betrugen diese Erlöse 0,1 Mio. € (0,0 Mio. €). Zur positiven Jahresentwicklung hat insbesondere ein sehr dynamisches viertes Quartal beigetragen. Das von MLP vermittelte Immobilienvolumen betrug 294,0 Mio. € (256,0 Mio. €).

 

Vermitteltes Finanzierungsvolumen mit neuen Rekordwert

Auch in der Vermittlung von Finanzierungen haben wir ein neues Rekordniveau erreicht. Die Erlöse verbesserten sich auf 20,8 Mio. € (17,8 Mio. €). Das vermittelte Finanzierungsvolumen erreichte mit 1.958,5 Mio. € (1.806,0 Mio. €) einen neuen Höchstwert.

 

Prognose erfüllt

Trotz fortgesetzter Investitionen in die weitere Stärkung unseres Hochschulsegments und damit in zukünftige Umsatz- und Ergebnispotenziale sowie der weiteren Umsetzung der Digitalisierungsstrategie haben wir mit einem EBIT von 47,1 Mio. € (46,4 Mio. €) unsere Prognose einer leichten Steigerung erreicht.

  

Analyse der Umsatzentwicklung

Die Umsatzerlöse legten im Berichtszeitraum um 7,4 % auf 689,6 Mio. € (642,1 Mio. €) zu. Maßgeblichen Anteil daran hatten die Provisionserlöse, die von 624,8 Mio. € auf 672,9 Mio. € anstiegen. Getragen wurde dieser Anstieg von allen Beratungsfeldern, insbesondere von der Immobilienvermittlung und dem Vermögensmanagement. Die sonstigen Erlöse reduzierten sich auf 19,2 Mio. € (23,8 Mio. €). Hintergrund des höheren Vorjahreswerts waren im Wesentlichen einmalig höhere Erträge aus Umsatzsteuerrückzahlungen, die im Segment Banking entstanden sind. Die Zinserlöse gingen aufgrund des fortgesetzt niedrigen Zinsniveaus im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 16,6 Mio. € (17,3 Mio. €) zurück. Die Gesamterlöse legten auf 708,8 Mio. € (666,0 Mio. €) zu.

Immobilienvermittlung mit deutlichem Wachstum

Innerhalb der Provisionserlöse leistete die Altersvorsorge den größten Beitrag. Vor dem Hintergrund der erfolgreichen Diversifizierung der Umsatzbasis betrug dieser noch 33,6 % (34,0 %). Nahezu gleichauf liegt das Vermögensmanagement mit einem Anteil von 33,2 % (32,3 %). Die Sachversicherung erreichte 18,8 % (19,3 %). Einen detaillierten Überblick gibt folgende Tabelle:
 

Aufteilung der Umsatzerlöse:
Angaben in Mio. €Anteil in %2019Anteil in %2018Veränderung in %
Altersvorsorge34%225,834%212,36,4%
Vermögensmanagement33%223,532%202,010,6%
Sachversicherung19%126,619%120,35,2%
Krankenversicherung7%48,38%47,71,3%
Immobilienvermittlung4%23,73%20,117,9%
Finanzierung3%20,83%17,816,9%
Übrige Beratungsvergütungen1%4,31%4,6-6,5%
Summe Provisionserlöse 672,9624,87,7%
Erlöse aus dem Zinsgeschäft16,617,3-4,0%
Gesamt689,6642,17,4%

Analyse der Aufwendungen

Provisionsergebnis über Vorjahr

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen aus dem Provisionsgeschäft beinhalten vor allem die erfolgsabhängigen Zahlungen an unsere MLP Berater. Sie stellen den größten Posten bei den Aufwendungen dar. In diesem Posten sind ebenfalls die Provisionsaufwendungen im Segment DOMCURA enthalten. Die variablen Aufwendungen entstehen durch die Vergütung von Vermittlungsleistungen im Sachversicherungsgeschäft. Hinzu kommen die Provisionsaufwendungen im Segment FERI, die sich insbesondere aus den Aktivitäten im Bereich Fondsadministration ergeben. Sie fallen in diesem Geschäftsfeld vor allem durch die Vergütung der Depotbank und des Fondsvertriebs an. Seit der Übernahme der Mehrheitsbeteiligung an der DEUTSCHLAND.Immobilien fallen im Segment Holding und Sonstige ebenfalls Provisionsaufwendungen an. Diese entstehen im Wesentlichen durch Aufwendungen aus der Immobilienentwicklung. Vor dem Hintergrund gestiegener Provisionserlöse lagen die Provisionsaufwendungen mit 369,9 Mio. € (332,5 Mio. €) ebenfalls über Vorjahr. Das Provisionsergebnis stieg damit auf 303,0 Mio. € (292,3 Mio. €).

 

Erstmals weisen wir in der Gewinn- und Verlustrechnung auch Bestandsveränderungen aus. Diese resultieren ebenfalls aus der Immobilienentwicklung und repräsentieren die in der aktuellen Phase der Projekte erwirtschafteten Vermögensänderungen innerhalb des Berichtszeitraums. Mit Fortschreiten der Projekte geht zukünftig eine Erhöhung dieses Postens einher. Im Gegenzug wird mit dem sukzessiven Verkauf von Projekteinheiten dieser Posten vermindert. Die Bestandsveränderungen lagen im Berichtszeitraum bei 3,9 Mio. € (0,0 Mio. €).

 

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen aus dem Zinsgeschäft blieben aufgrund des fortgesetzt niedrigen Zinsumfelds bei 0,6 Mio. € (0,6 Mio. €) stabil. Insgesamt betrug das Zinsergebnis 16,0 Mio. € (16,8 Mio. €).

 

Der Rohertrag (definiert als Ergebnis der Gesamterlöse abzüglich der Aufwendungen für bezogene Leistungen aus dem Provisionsgeschäft, Aufwendungen für bezogene Leistungen aus dem Zinsgeschäft, sowie zuzüglich Bestandsveränderungen) verbesserte sich auf 342,2 Mio. € (332,9 Mio. €).

 

Verwaltungskosten marginal gestiegen

Die Verwaltungskosten des MLP Konzerns (definiert als Summe der Personalaufwendungen, planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen sowie sonstigen betrieblichen Aufwendungen) lagen im Berichtsjahr bei 297,1 Mio. € (289,5 Mio. €).

 

Der Personalaufwand erhöhte sich auf 135,7 Mio. € (128,0 Mio. €), wesentlich beeinflusst durch eine leicht höhere Anzahl an Mitarbeitern sowie allgemeine Gehaltserhöhungen. Hierin enthalten sind unter anderem 116,8 Mio. € für Löhne und Gehälter (110,4 Mio. €), 15,9 Mio. € für Sozialabgaben (14,7 Mio. €) und Altersvorsorgezuschüsse des Arbeitgebers von 3,0 Mio. € (2,9 Mio. €). Die planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen erhöhten sich auf 26,4 Mio. € (16,0 Mio. €). Hintergrund des Anstiegs ist im Wesentlichen die veränderte Bilanzierung von Leasingverpflichtungen aufgrund des seit 1. Januar 2019 anzuwendenden neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 16. Einen gegenläufigen Effekt hatte dies auf die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die sich von 145,5 Mio. € auf 135,1 Mio. € reduzierten. Der höhere Vorjahreswert war zusätzlich durch Nachzahlungen für Umsatzsteuer beeinflusst.

 

Aufwandsstruktur
Alle Angaben in Mio. €2019in % der Gesamtaufwendungen2018 in % der Gesamtaufwendungen Veränderung in %
Bestandsveränderungen¹⁾3,9-0,6%0>100%
Aufwendungen für bezogene Leistungen aus dem Provisionsgeschäft-370,055,7%-332,553,4%11,3%
Aufwendungen für bezogene Leistungen aus dem Zinsgeschäft-0,60,1%-0,60,1%0,0%
Personalaufwand-135,720,4%-128,020,6%6,0%
Planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen-26,44,0%-16,02,6%65,0%
Sonstige betriebliche Aufwendungen-135,020,3%-145,523,4%-7,2%
GESAMT-663,8100,0%-622,6100,0%6,6%

Die Geschäftsentwicklung der MLP Hyp GmbH ist in diesem Jahr erneut sehr erfreulich verlaufen. Wir halten an dieser Gesellschaft 49,8 % der Anteile. Sie ist ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Baufinanzierungsbroker Interhyp. Das uns zustehende Ergebnis dieser Gesellschaft konnte das bereits sehr gute Ergebnis des Vorjahres um 20,0 % übertreffen und erreichte 3,0 Mio. € (2,5 Mio. €). In der Gewinn- und Verlustrechnung zeigt sich dies neben anderem in dem Posten „Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Anteilen“.

 

EBIT leicht gesteigert

Das EBIT des MLP Konzerns konnte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht auf 47,1 Mio. € (46,4 Mio. €) verbessern.

 

Das Finanzergebnis ging im abgelaufenen Geschäftsjahr auf -2,3 Mio. € (-0,6 Mio. €) zurück.

 

Einen Überblick über die Ergebnisstruktur und die Entwicklung der Ergebnisse sowie der Margen gibt folgende Tabelle:

  

Ergebnisstruktur und Entwicklung der Ergebnisse im Konzern
Alle Angaben in Mio. €20192018Veränderung in %
Gesamterlöse708,8666,06,4%
Rohertrag ¹⁾342,2332,91,6%
Rohertrags-Marge (%)47,7%50,0%
EBIT47,146,41,5%
EBIT-Marge (%)6,6%7,0%
Finanzergebnis-2,3-0,6>100,0%
EBT44,745,8-2,4%
EBT-Marge (%)6,3%6,9%
Ertragsteuern-7,8-11,3-31,0%
Jahresüberschuss36,934,57,0%
Netto-Marge (%)5,2%5,2%

Ergebnis je Aktie weiter gestiegen

Insgesamt stieg das Konzernergebnis um 6,7 % auf 36,9 Mio. € (34,5 Mio. €). Hintergrund waren im Wesentlichen höhere Provisionserlöse im Berichtszeitraum sowie eine gegenüber dem Vorjahr niedrigere Steuerquote.

  

Konzernergebnis

Alle Angaben in Mio. €20192018Veränderung in %
Fortzuführende Geschäftsbereiche36,934,57,0%
KONZERN36,934,57,0%
Ergebnis je Aktie in € (unverwässert)0,340,326,3%
Ergebnis je Aktie in € (verwässert)0,340,326,3%
Anzahl Aktien in Mio. Stück (unverwässert)109,2109,2
Anzahl Aktien in Mio. Stück (verwässert)109,2109,2

Ergebnisverwendung

Unsere Dividendenpolitik sieht vor, 50 % bis 70 % des Konzernergebnisses an unsere Aktionäre auszuschütten. Für das Geschäftsjahr 2018 hatte MLP 20 Cent pro Aktie ausgeschüttet. Die Dividendensumme belief sich auf 21,9 Mio. €.

 

Für das Geschäftsjahr 2019 haben wir angekündigt, unsere Dividendenpolitik fortzuführen. Auf dieser Basis schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 25. Juni 2020 eine Dividende in Höhe von 0,21 € je Aktie vor. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 62 % bezogen auf das Konzernergebnis.