WIRTSCHAFTSBERICHT

Vermögenslage

 

Bilanzsumme weiter gestiegen

Zum 31. Dezember 2019 hat sich die Bilanzsumme des MLP Konzerns vor dem Hintergrund weiter gestiegener Kundeneinlagen auf 2.799,6 Mio. € (2.421,0 Mio. €) erhöht.

 

Die immateriellen Vermögenswerte – dazu zählen vor allem Kundenstamm, Marke und Goodwill – sind zum Bilanzstichtag auf 183,1 Mio. € (155,9 Mio. €) gestiegen. Der Anstieg begründet sich im Wesentlichen durch den Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an DEUTSCHLAND.Immobilien. Die Sachanlagen erhöhten sich deutlich auf 130,9 Mio. € (78,3 Mio. €). Hintergrund des Anstiegs ist im Wesentlichen die veränderte Bilanzierung von Leasinggeschäften aufgrund des seit 1. Januar 2019 anzuwendenden neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 16. Demzufolge sind in diesem Posten Nutzungsrechte aus Leasinggeschäften abzubilden. Zum 31. Dezember 2019 lagen diese Nutzungsrechte bei 53,3 Mio. €.

 

Die Forderungen gegen Kunden aus dem Bankgeschäft erhöhten sich auf 872,2 Mio. € (761,0 Mio. €) und sind im Wesentlichen auf den Anstieg der Schuldscheindarlehen und der Darlehen im eigenen Obligo sowie auf ein höheres Volumen durchgeleiteter Förderkredite für unsere Kunden zurückzuführen. Die Forderungen gegen Kreditinstitute aus dem Bankgeschäft erhöhten sich vor dem Hintergrund einer gestiegenen Anlage in Festgeldern sowie höheren Schuldscheindarlehen ebenfalls auf 728,1 Mio. € (694,2 Mio. €). Rund 47 % der Forderungen gegen Kreditinstitute und Kunden haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

 

Erstmals weisen wir in der Bilanz den Posten Vorräte aus. Der Ausweis dieses Postens wurde mit dem Abschluss der Akquisition einer Mehrheitsbeteiligung an der DI Gruppe notwendig und repräsentiert im Wesentlichen die Vermögenswerte der Projektgesellschaften. Zum 31. Dezember lag dieser Posten bei 10,5 Mio. €.

 

Die Finanzanlagen erhöhten sich leicht auf 178,6 Mio. € (165,3 Mio. €). Die Steuererstattungsansprüche gingen auf 4,5 Mio. € (12,8 Mio. €) zurück. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der Veranlagung zur Körperschaft- und Gewerbesteuer für das Jahr 2017 und der damit verbundenen Erstattung durch das Finanzamt und Gemeinden sowie einer nachträglichen Anpassung (Herabsetzung) von Vorauszahlungen für das Jahr 2018. Gegenläufig wirkt sich die Zuführung von Erstattungsansprüchen für das Geschäftsjahr 2019 aus.

 

Die sonstigen Forderungen und anderen Vermögenswerte haben sich auf 168,6 Mio. € (158,1 Mio. €) erhöht. Dieser Posten enthält im Wesentlichen Provisionsforderungen gegen Versicherer, die aus der Vermittlung von Versicherungsprodukten entstehen. Aufgrund des üblicherweise starken Jahresendgeschäfts steigen diese zum Jahresende deutlich an und verringern sich im Lauf des folgenden Geschäftsjahrs wieder.

 

Die Zahlungsmittel erhöhten sich auf 510,8 Mio. € (385,9 Mio. €). Hintergrund des Anstiegs ist ein höheres Anlagevolumen bei der Deutschen Bundesbank. Einen gegenläufigen Effekt hatte unter anderem die Zahlung der Dividende an unsere Aktionäre. Detaillierte Angaben zur Veränderung des Finanzmittelbestands finden sich im Kapitel „Finanzlage“.

  

Eigenkapitalrendite steigt

Die Eigenkapitalausstattung des MLP Konzerns ist weiterhin gut. Zum 31. Dezember 2019 erhöhte sich das Eigenkapital auf 437,4 Mio. € (424,8 Mio. €). Ebenfalls aufgrund des Erwerbs einer Mehrheitsbeteiligung an der DI Gruppe werden in der Bilanz Anteile anderer Gesellschafter ausgewiesen. Diese beliefen sich zum Stichtag auf 0,8 Mio. €. Die Eigenkapitalquote lag aufgrund der höheren Bilanzsumme bei 15,6 % (17,5 %). Bezogen auf das Konzernergebnis von 36,9 Mio. € (34,5 Mio. €) erzielten wir eine Eigenkapitalrendite von 8,7 % (8,5 %).

 

Die Rückstellungen lagen mit 101,6 Mio. € (94,5 Mio. €) leicht über dem Vorjahr. Der leichte Anstieg begründet sich im Wesentlichen durch einen Anstieg der Pensionsrückstellungen.

 

Die Einlagen unserer Kunden, die sich in den „Verbindlichkeiten gegenüber Kunden aus dem Bankgeschäft“ zeigen, stiegen zum Ende der Berichtsperiode auf 1.894,8 Mio. € (1.638,9 Mio. €). Dabei handelt es sich hauptsächlich um kurzfristige Einlagen aus den Bereichen Konto und Tagesgeld. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus dem Bankgeschäft erhöhten sich auf 98,4 Mio. € (81,6 Mio. €). Hintergrund des Anstiegs ist im Wesentlichen ein höheres Volumen durchgeleiteter Förderkredite für unsere Kunden. In diesem Posten sind die Refinanzierungsmittel der Förderinstitute enthalten.

 

Die Steuerverbindlichkeiten erhöhten sich auf 6,1 Mio. € (5,2 Mio. €). Die anderen Verbindlichkeiten lagen mit 250,6 Mio. € (165,8 Mio. €) deutlich über Vorjahr. Der Anstieg begründet sich im Wesentlichen durch die Anwendung des IFRS 16 und die damit in diesem Posten aktivierten Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 54,2 Mio. €. Weiterhin enthalten sind Kaufpreisverbindlichkeiten sowie gestiegene Verbindlichkeiten aus dem Assekuradeurgeschäft der DOMCURA. Dieser Posten beinhaltet ebenfalls kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber unseren Beratern und Geschäftsstellenleitern aufgrund offener Provisionsansprüche (siehe auch Abschnitt „Finanzlage“).

  

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Die Unternehmensleitung beurteilt die wirtschaftliche Lage des Konzerns sowohl zum Ende des Berichtszeitraums als auch zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernlageberichts weiterhin positiv. Dies gilt auch für die Finanz- und Vermögenslage. Die Liquidität ist nach wie vor auf einem guten Niveau. Zudem ist die Eigenkapitalausstattung weiterhin gut.

  

Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf

Zu Beginn des Geschäftsjahres erwarteten wir trotz weiterhin herausfordernder Märkte und umfangreicher Investitionen, vor allem in unseren Hochschulbereich aber auch in die weitere Umsetzung der Digitalisierungsstrategie eine leichte Steigerung des EBIT gegenüber Vorjahr.

 

Außerdem haben wir zu Jahresbeginn eine qualitative Einschätzung für die Umsatzentwicklung gegeben, die wir mit der Berichterstattung zu den ersten neun Monaten 2019 präzisiert haben.

 

In der Altersvorsorge erwarteten wir zu Jahresbeginn gleichbleibende Erlöse. Mit einer leichten Steigerung von 6,4 % liegen wir im Rahmen unserer präzisierten Erwartungen. Das Vermögensmanagement entwickelte sich mit leicht steigenden Erlösen wie erwartet. Die Sachversicherung stieg ebenfalls leicht an und lag damit im Rahmen unserer Erwartungen. In der Krankenversicherung blieben die Erlöse wie erwartet stabil. Die Immobilienvermittlung entwickelte sich mit deutlich steigenden Erlösen wie prognostiziert. Die Erlöse in der Finanzierung stiegen deutlich und damit im Rahmen unserer Prognose zu Beginn des Jahres, jedoch etwas stärker als noch im November erwartet.

 

Bei den Verwaltungskosten erwarteten wir eine weitgehend stabile Entwicklung. Einschließlich fortgeführter Zukunftsinvestitionen, insbesondere für die Gewinnung junger Berater im Rahmen der Stärkung des Hochschulsegments, für die wir im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 8,0 Mio. € aufgewendet haben, ist die Entwicklung mit einem Anstieg von 2,6 % im Rahmen unserer Erwartung stabil verlaufen.

 

Mit einem EBIT von 47,1 Mio. € liegen wir leicht über dem EBIT des Vorjahrs. Damit haben wir unsere Jahresziele erreicht.