WIRTSCHAFTSBERICHT

Finanzlage

 

Ziele des Finanzmanagements

Das Finanzmanagement des MLP Konzerns erfolgt über ein zentrales Treasury in Zusammenarbeit mit den Bereichen Controlling und Risikomanagement. Unser übergeordnetes Ziel hierbei ist es, die Liquidität des Konzerns jederzeitig zu sichern, die Risiken im Bereich der Finanzinstrumente zu kontrollieren und das konzernweite Cash-Management zu optimieren. Wir setzen dazu eine rollierende Liquiditätsplanung mit einem Zeithorizont von 15 bis 18 Monaten ein.
 

Keine Verbindlichkeiten oder Forderungen in Fremdwährung

Im Berichtszeitraum bestanden keine wesentlichen Verbindlichkeiten oder Forderungen in Fremdwährungen, da wir nahezu 100 % der Gesamterträge im Euro-Raum erwirtschaften. Darum besteht für uns auch nicht die Notwendigkeit, eine Absicherung von Nettopositionen in Fremdwährungen durch Sicherungsinstrumente durchzuführen. Angaben zu finanzwirtschaftlichen Risiken finden sich im Konzernanhang im Kapitel „Finanzrisikomanagement“.

  

Finanzierungsanalyse

Eigenkapitalquote bei 14,0 %

Die Eigenkapitalausstattung und Liquidität des Konzerns sind weiterhin gut. Das Eigenkapital lag zum Bilanzstichtag mit 454,0 Mio. € (437,4 Mio. €) über dem Niveau des Vorjahres. Wesentlichen Einfluss hierauf hatte das Konzernergebnis des Geschäftsjahrs 2020 in Höhe von 43,2 Mio. €. Ein gegenläufiger Effekt ergab sich durch die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2019 in Höhe von 23,0 Mio. €. Die Eigenkapitalquote verringerte sich aufgrund der höheren Bilanzsumme von 15,6 % auf 14,0 %. Die aufsichtsrechtliche Eigenmittelquote lag zum Bilanzstichtag bei 21,3 % (19,2 %). Für die kommenden Jahre erwartet MLP auch in der heutigen Konzernstruktur einen erhöhten Kapitalbedarf durch die erhöhten Anforderungen gemäß Basel IV.

 

Zur Finanzierung des Konzerns setzten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr keine Fremdmittel ein. Unsere langfristigen Vermögenswerte sind durch langfristige Verbindlichkeiten finanziert. Weitere Refinanzierungsmittel bilden die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten aus dem Bankgeschäft, die uns grundsätzlich auch längerfristig zur Verfügung stehen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Kreditinstituten aus dem Bankgeschäft in Höhe von insgesamt 2.379,4 Mio. € (1.993,3 Mio. €) bestehen im Wesentlichen aus Kundeneinlagen, die keine Finanzierungsfunktion für den Konzern haben. Diesen Verbindlichkeiten stehen als Gegenposten auf der Aktivseite der Bilanz Forderungen gegen Kunden und Kreditinstitute aus dem Bankgeschäft in Höhe von 1.632,1 Mio. € (1.600,3 Mio. €) gegenüber.

 

Die Rückstellungen haben mit einem Anteil an der Bilanzsumme von lediglich 3,6 % (3,6 %) keine wesentliche Finanzierungsfunktion im Konzern. Die anderen Verbindlichkeiten erhöhten sich zum Bilanzstichtag auf 265,7 Mio. € (250,6 Mio. €). Durch unser üblicherweise starkes Jahresendgeschäft steigen diese zum Bilanzstichtag 31. Dezember stark an, um dann in den Folgequartalen wieder abzunehmen. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich auf 180,8 Mio. € (165,6 Mio. €). Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Verbindlichkeiten aus dem operativen Geschäft. Den kurzfristigen Verbindlichkeiten stehen auf der Aktivseite Zahlungsmittel in Höhe von 859,0 Mio. € (510,8 Mio. €) gegenüber, die einen erhöhten Stand an Bundesbankguthaben reflektieren, sowie Finanzanlagen in Höhe von 197,6 Mio. € (178,6 Mio. €) und kurzfristige andere Vermögenswerte in Höhe von 158,0 Mio. € (130,4 Mio. €).

  

Liquiditätsanalyse

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit erhöhte sich auf 408,1 Mio. € gegenüber 191,6 Mio. € im Vergleichszeitraum. Wesentliche Zahlungsströme ergeben sich dabei aus dem Einlagengeschäft mit unseren Kunden und aus der Anlage dieser Gelder.

 

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit hat sich von –33,3 Mio. € auf –28,3 Mio. € verändert.

  

Verkürzte Kapitalflussrechnung
In Mio. €20202019
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode510,8385,9
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit408,1191,6
Cashflow aus der Investitionstätigkeit–28,3–33,3
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit–31,5–33,5
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands348,3124,9
Tägliche fällige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten–3,2
Finanzmittelbestand am Ende der Periode855,8510,8

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 stehen dem MLP Konzern liquide Mittel in Höhe von ca. 929 Mio. € zur Verfügung. Die Liquiditätsausstattung ist damit nach wie vor gut. Für den MLP Konzern stehen ausreichende Liquiditätsreserven zur Verfügung. Neben den liquiden Mitteln bestehen auch noch freie Kreditlinien.

  

Investitionsanalyse

MLP finanziert Investitionen in der Regel aus dem Cashflow. Das Gesamtinvestitionsvolumen in Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 9,3 Mio. € (22,3 Mio. €).

 

Investitionen
Alle Angaben in Mio. €20202019201820172016
Immaterielle Vermögenswerte5,83,94,43,413,7
Geschäfts- oder Firmenwert
Software (selbst erstellt)0,20,20,20,3
Software (erworben)1,91,50,91,02,5
Übrige immaterielle Vermögenswerte00
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau3,92,23,32,111,0
Sachanlagen3,55,422,23,94,7
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten0,40,916,20,30,5
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung2,93,83,42,63,0
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau0,20,72,61,01,2
Kaufpreisanteil DEUTSCHLAND.Immobilien13,0
GESAMTINVESTITIONEN9,322,326,67,318,4

Der überwiegende Teil der Investitionen wurde mit 3,4 Mio. € im Segment Finanzberatung getätigt. Schwerpunkte bildeten insbesondere Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie vertriebsunterstützende IT-Systeme. Diese tragen zur kontinuierlichen Verbesserung der Beratungsunterstützung und des Kundenservices bei. Neben diesen aktivierbaren Investitionen wenden wir für diese Projekte weitere investive Mittel auf, die als Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten sind. Im Segment FERI betrug das Investitionsvolumen 2,6 Mio. €. Im Segment Banking betrug das Investitionsvolumen 0,3 Mio. €. Investitionen fanden hier vor allem in Software und IT statt. Die Investitionen im Segment DOMCURA erreichten 2,5 Mio. €. Einen Schwerpunkt dabei bildeten Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung und erworbene Software.

  

Investitionen nach Segmenten
GesamtinvestitionenVeränderung in %
Alle Angaben in Mio. €20202019
Finanzberatung3,417,6*-80,7%
Banking0,30,7-57,1%
FERI2,61,573,3%
DOMCURA2,51,392,3%
Holding und Sonstige0,61,2-50,0%
Summe9,422,3-58,3%