WIRTSCHAFTSBERICHT

 

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

  

Gesamtwirtschaftliche Situation

Die wirtschaftliche Entwicklung war im Jahr 2020 durch die globale Corona-Pandemie geprägt. Sie sorgte durch die verschiedenen Lockdown-Maßnahmen für einen starken Einbruch des Wirtschaftswachstums in Deutschland. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte 2020 laut FERI Investment Research um –5,3 % gegenüber dem Vorjahr.

 

Corona-Pandemie trifft Konsumklima hart

Die zweite Welle der Corona-Pandemie und der erneute Lockdown haben die Verbraucherstimmung in Deutschland zum Jahresende getrübt. Der Konsumklimaindex der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) lag im Dezember 2020 bei –6,8 Punkten – und damit weit unter dem Niveau des Vorjahres (Dezember 2019: 9,6 Punkte). Die Verunsicherung der Deutschen war zum Jahresende groß: Laut einer GfK-Umfrage waren drei von vier Bundesbürgern (78%) der Meinung, dass Corona für Deutschland eine große bzw. sehr große Bedrohung darstellt.

 

Die Corona-Pandemie sorgte auch dafür, dass sich die Stimmung unter den deutschen Unternehmen im Berichtsjahr massiv verschlechterte; dabei hat die zweite Corona-Welle im November die zwischenzeitlich begonnene Erholung der deutschen Wirtschaft wieder unterbrochen. Der ifo-Geschäftsklimaindex lag im November 2020 nur noch bei 90,7 Punkten – im Dezember 2019 waren es noch 95,5 Punkte. Im Dezember 2020 stieg der Index leicht auf 92,1 Punkte.

 

Arbeitsmarkt in der Talsohle

Der Arbeitsmarkt geriet im abgelaufenen Geschäftsjahr stark unter Druck. Aufgrund des massiven Einsatzes von Kurzarbeit, die 2020 ein Rekordniveau erreichte, wurde die negative Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt aber abgefedert. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit stieg die Zahl der registrierten Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 429.000 auf 2,70 Mio. Personen. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 5,9 % (2019: 5,0 %).

 

Die Perspektiven für Akademiker am deutschen Arbeitsmarkt bleiben aber sehr gut. Laut jüngsten Daten der Bundesagentur für Arbeit liegt die Akademiker-Arbeitslosenquote im Jahr 2019 mit 2,0 % auf niedrigem Niveau.

 

Steigende Löhne und Gehälter

Die Corona-bedingten Entwicklungen am Arbeitsmarkt spiegelten sich in einer Verschlechterung der finanziellen Situation deutscher Haushalte wider: Nach Angaben des Arbeitskreises „Steuerschätzungen“ gingen die Bruttolöhne und -gehälter im Berichtsjahr um 1,6 % zurück. Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte sank laut Finanzbericht 2021 der Bundesregierung um 2,8 %.

 

Die Sparquote in Deutschland ist in der Corona-Pandemie vor allem wegen der im Lockdown fehlenden Möglichkeiten zum Konsum und der mit der Situation verbundenen Verunsicherung der Verbraucher stark angestiegen und lag 2020 bei 16,5 % (2019: 10,9 %).